WDR-Mitarbeiter kämpfen für Erhalt von "Hier & Heute"

Köln (RP) Freie Mitarbeiter des WDR wehren sich gegen Teile der geplanten Programmreform des Senders. Das geht aus einem Schreiben der Mitarbeiter an den Rundfunkrat hervor. Dabei geht es vor allem darum, dass die tägliche 15-Minuten-Reportage "Hier und Heute" angeblich ersatzlos abgeschafft werden soll. "Die entstehende Lücke soll durch die Verlängerung von bestehenden Nachrichten-Magazinen gefüllt werden", heißt es in dem Schreiben. Und weiter: "Das bedeutet: Noch mehr Kurzbeiträge im Programm, noch weniger Tiefgang, weniger Hintergrund, Nuancen und Zwischentöne." Der WDR gebe damit ein Stück seiner Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit auf.

Die freien Mitarbeiter argumentieren, dass die "Hier und Heute"-Reportagen mit einer Durchschnittsquote (Marktanteil) von rund neun Prozent ein größeres Stammpublikum in NRW haben als die meisten anderen Reportage-Sendungen im WDR. Sollte "Hier und Heute" abgeschafft werden, gehe ein Stück Qualitätsfernsehen verloren. Die Sendung war 2015 für den Sonderpreis des Grimme-Instituts nominiert - für "innovative regionale Berichterstattung".

Der WDR will sein Programm zum nächsten Jahr grundlegend umbauen, um Geld einzusparen und ein jüngeres Publikum zu gewinnen. Am 13. August tagt dazu der Programmausschuss des Rundfunkrats, am 18. August der Rundfunkrat in öffentlicher Sitzung.

(RP)
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