Köln WDR setzt auf Comedy und Doku-Soaps

Köln · Dieter Nuhr bekommt den "Zimmer frei"-Sendeplatz, Annemie Hülchrath kehrt zurück. Und eine Bochumer Familie startet durch.

Nah am Menschen und Events in den Westen bringen - das sind die zwei Slogans, die sich der WDR für seine unterhaltenden Sendungen auf die Fahne geschrieben hat. Erfolgreiche Formate wie "Zimmer frei", "Das NRW-Duell", "Stratmanns" oder "Die Wiwaldi-Show" haben das Haltbarkeitsdatum überschritten, sie machen Platz für Neues. "Wir können nur etwas Neues machen, wenn wir Abschied nehmen vom Alten", erklärt Unterhaltungschef Siegmund Grewenig. Der WDR setzt auf Doku-Soaps, Comedy, Quiz und "Sendungen auf Augenhöhe". Dieter Nuhr rückt mit seiner Sendung "nuhr gefragt - Die Pro & Contra Comedy" ab 16. Oktober auf den Sendeplatz der WG-Suche am Sonntag (22.45 Uhr). Mit Gästen wie Micky Beisenherz oder Olaf Schubert will er Gewissensfragen der Zuschauer diskutieren, die man sich nicht zu fragen traut.

Ein neues WDR-Gesicht soll Marco Schreyl werden. Seit 2014 moderiert er schon für WDR 2, nun kommt er auch ins Fernsehen. Er moderiert das neue Regional-Quiz "Zwei für Einen", in dem zunächst vier Prominente die Joker für die Kandidaten erspielen, die 4000 Euro als Höchstsumme gewinnen können. Anfang 2017 geht die Rateshow zweimal in der Primetime um 20.15 Uhr ins Rennen, später ist sie sonntags um 22.45 Uhr zu sehen. Schreyl bekommt zudem eine weitere Show und sucht den "Besten Chor im Westen". In vier regionalen Vorausscheidungen - die erste am 2. November in der Duisburger Gebläsehalle - werden die talentiertesten Ensembles ermittelt. Acht Chöre ziehen ins Halbfinale ein, fünf ins Finale - beide Sendungen werden live übertragen (9. und 16. Dezember).

Das junge Format "RebellComedy" geht in die dritte Staffel. Ruhrgebiets-Comedian Torsten Sträter bekommt eine eigene Sendung namens "Sträters Männerhaushalt". Der Schlagabtausch "Satire Deluxe" wechselt vom Radio ins Dritte, in sechs neuen Folgen dürfen sich die Mockridges weiter als "Knallerfamilie" präsentieren. Die Neuheiten zeigten, wie breit die Unterhaltung beim WDR aufgestellt sei und die Marke immer wieder aufgefrischt werde, sagt Grewenig. Da auch die Unterhaltungssparte dem Sparprogramm unterliegt, sei eine Mischkalkulation zwischen teuren und günstigen Programmen wichtig.

Zu Weihnachten gibt es eine Rückkehr der besonderen Art: Cordula Stratmann kehrt nach acht Jahren als ihre Kunstfigur "Annemie Hülchrath" zurück. In zwei Folgen von "Annemie kommt" begleitet sie Prominente in ihrem Alltag. Außerdem schlüpft Olli Dittrich wieder in seine Paraderollen als Reporter Sandro Zahlemann oder Schorsch Aigner, der Mann, der Franz Beckenbauer war. Außerdem wird das Publikum ab 17. Oktober (21 Uhr) die Familie Wurst aus Bochum kennenlernen. Werner und Manfred Wurst sollen mit Ruhrpott-Charme punkten - abzuwarten, ob die Zwillinge, die als Versicherungsvertreter extrem erfolgreich arbeiten, an den WDR-Erfolg der realen Familiensaga "Die Fussbroichs" anknüpfen werden. Frisurentechnisch können sie auf jeden Fall mit Freds Minipli mithalten.

(mso)
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