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Nach Belästigungsvorwürfen WDR stellt Ex-Korrespondenten frei

Köln · Journalistinnen erheben gegen einen ehemaligen ARD-Auslandskorrespondenten Vorwürfe der sexuellen Belästigung. Jetzt ist der Mitarbeiter bis auf weiteres freigestellt worden.

 Der Schriftzug WDR steht an einem Gebäude in Köln (Archivbild).

Der Schriftzug WDR steht an einem Gebäude in Köln (Archivbild).

Foto: dpa, obe idt mhe wie

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat einen ehemaligen Auslandskorrespondenten nach neuen Vorwürfen wegen sexueller Belästigung bis auf weiteres freigestellt. Das bestätigte am Montag Unternehmenssprecherin Ingrid Schmitz. Zuvor hatten darüber unter anderem "Bild"-Zeitung und "Tagesspiegel" berichtet.

WDR-Intendant Tom Buhrow betonte: "Wir gehen im WDR respektvoll miteinander um, Übergriffe und Machtmissbrauch - in welcher Form auch immer - dulde ich nicht." Buhrow habe nun die hauseigene Revisionsabteilung mit der Überprüfung und Aufarbeitung der Vorwürfe beauftragt, sagte Schmitz.

Das Magazin "Stern" und das Recherchebüro "Correctiv" hatten in der vergangenen Woche berichtet, dass eine Praktikantin einem ARD-Auslandskorrespondenten sexuelle Belästigungen vorwerfe. Er soll der jungen Frau vor sechs Jahren während ihres Praktikums unter anderem Porno-Filme gezeigt und "eindeutige E-Mails" geschickt haben. Zudem hätten sich zwei weitere Journalistinnen beim WDR gemeldet und von ähnlichen Erlebnissen mit dem Mann berichtet.

WDR-Chefredakteurin Sonia Mikich hatte am Freitag "Spiegel Online" gesagt, dass es sich um "größtenteils richtige Aussagen" in dem Bericht handle. Die Dinge seien aber "deutlich komplexer". "Ich drücke es mal allgemeiner aus: Bei all solchen Vorwürfen gibt es ja immer zwei Seiten", sagte Mikich. Sie bezweifle nicht, dass "es einen Vorfall gab, auch einen sehr unangenehmen". "Allerdings beschrieb und bewertete der Kollege die Situation anders", sagte Mikich. Der Journalist habe eine sehr deutliche Ermahnung erhalten.

Am vergangenen Wochenende hätten den WDR dann aber neue Vorwürfe erreicht, sagte Schmitz. Darauf sei die Freistellung erfolgt. "Die Vorwürfe werden jetzt sorgfältig geprüft."

(lsa/lnw)
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