Uli Borowka bei Sandra Maischberger "Wer Leistung bringt, darf auch mal betrunken vom Stuhl fallen"

Düsseldorf · Kevin Großkreutz und Jan Ullrich haben durch alkoholbedingte Ausfälle von sich Reden gemacht. Der eine urinierte betrunken in eine Hotellobby, der andere verursachte einen schweren Autounfall. Am Dienstag stand das Thema bei Sandra Maischberger auf der Agenda. Der frühere Fußballprofi Uli Borowka zeigte Verständnis.

 Uli Borowka, Ex-Fußballstar und trockener Alkoholiker.

Uli Borowka, Ex-Fußballstar und trockener Alkoholiker.

Foto: WDR/Max Kohr

Der Frust nach dem verlorenen Pokalfinale muss beim BVB-Spieler Kevin Großkreutz groß gewesen sein. Er trank ein paar über den Durst, schließlich pinkelte er betrunken in seinem Berliner Hotel in der Lobby gegen eine Säule.

Glück gehabt, mit zur WM darf er trotzdem fliegen. Aber sein Fall hat zumindest die Diskussion neu entfacht, welches Maß man beim Alkoholkonsum einhalten sollte, gerade wenn man in der Öffentlichkeit steht.

Und so war der Fall Großkreutz und auch der schwere Verkehrsunfall, den Ex-Radprofi Jan Ullrich unter Alkoholeinfluss verursachte, Grundlage für die Runde bei Sandra Maischberger am Dienstagabend unter dem Motto: "Unsere liebste Alltagsdroge: Warum brauchen wir Alkohol?"

Gast war unter anderem der ehemalige Fußballprofi Uli Borowka, der seine Brötchen bei Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen verdient hat. Zwischen 1987 und 1988 spielte er neunmal in der deutschen Olympiaauswahl, sechsmal in der Nationalmannschaft.

Und Uli Borowka ist (inzwischen trockener) Alkoholiker. Seine tägliche Ration bestand nach eigenen Angaben aus einem Kasten Bier, einer Flasche Whisky, einer Flasche Wodka und ein paar Magenbittern. Trotzdem erschien er immer pünktlich zum Training, stand seine Einsätze durch.

Den Auftritt von Kevin Großkreutz könne er nachvollziehen: "Das hätte mir auch passieren können." Und: "Ich kann das nicht verurteilen."

So viele Kalorien stecken im Alkohol
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Borowkas Mannschaftskollgen und sein damaliger Trainer Otto Rehhagel wussten Bescheid über sein Alkoholproblem. Sie ließen ihn gewähren.

Der gebürtige Sauerländer erklärt das so: "Wenn jemand Leistung bringt, dann kann er ruhig auch einmal pro Woche betrunken vom Stuhl fallen. Wenn er keine Leistung mehr bringt, dann wird er entlassen."

(csr)
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