"Wer wird Millionär?" Gladbacher Kommilitonin der 0-Euro-Kandidatin gewinnt 64.000 Euro

Köln · Da wunderte sich selbst Günther Jauch, als er seine neue Kandidatin bei "Wer wird Millionär?" begrüßte. Anja Kötzsch, Textil-Studentin an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach, setzte sich am Montagabend gegen ihre Konkurrenten durch und kam deutlich weiter als ihre Kommilitonin Tanja Fuß.

Anja Kötzsch gewann bei "Wer wird Millionär?" 64.000 Euro.

Anja Kötzsch gewann bei "Wer wird Millionär?" 64.000 Euro.

Foto: RTL

Sie sei ja wie die "0-Euro-Kandidatin" aus Mönchengladbach, bemerkte Günther Jauch gleich nach der Begrüßung von Anja Kötzsch. Ob man sich denn abgesprochen habe, wollte der Moderator von der Studentin wissen. "Vielleicht nur, dass ich die Million gewinne", sagte die Kandidatin.

Weit weg von der letzten Frage war sie tatsächlich nicht — immerhin gelang es ihr, bis zur 13. von 15 möglichen Fragen zu kommen. Im Gegensatz zu Tanja Fuß, die in der Sendung zwei Wochen zuvor bereits nach 45 Sekunden ausgeschieden war, hatte Anja Kötzsch bei der ersten Frage keine Probleme: Dass es der Spitzbube faustdick hinter den Ohren habe, wusste sie sofort.

Auch durch die folgenden Runden spielte sich die Studentin ohne Aussetzer. Erst bei der 8000-Euro-Frage benötigte sie den ersten Joker. "Wobei wird am ehesten ein Anzündkamin eingesetzt?", wollte Jauch wissen — und 84 Prozent der Zuschauer rieten der Frau zu "Grillen". Erst bei der 32.000-Euro-Frage nutzte sie ihren nächsten Joker, als sie nicht wusste, in welchem Landkreis mehr als 100.000 Brandenburger leben.

Ein Mann aus dem Publikum sagte ihr, dass Spree-Sperling, Saale-Schwalbe und Havel-Habicht die falschen Antworten seien und sie sich für Elbe-Elster entscheiden solle, was sie auch tat.

In der Folge entwickelte sich eine launige Unterhaltung über das, was sich Anja Kötzsch von ihrem Gewinn denn kaufen würde. Zum einen würde sie gerne Affen in freier Wildbahn beobachten, zum anderen wolle sie sich eine 3000-Euro-Handtasche kaufen. "Das ist wie bei Männern und Autos", sagte sie. "Ich habe einmal hingeschaut und mich verliebt."

Richtige Ahnung bei 125.000-Euro-Frage

Bei der 64.000-Euro-Frage war die Gladbacherin eines der wenigen Male ratlos, allerdings halfen ihr der Vater ihres Freundes, der Offenbacher Fuß-Chirurg Eckhard Brüning, und der 50:50-Joker. "Welcher Ausnahmesportler verkündete vor 32 Jahren im Alter von 26 Jahren das Ende seiner Profi-Laufbahn?" Der Telefon-Joker war sich bereits zu 80 Prozent sicher, dass Björn Borg die richtige Antwort sei, allerdings entschied sich die Kandidatin erst für die richtige Antwort, als die Möglichkeiten Niki Lauda und Eddy Merckx wegfielen und nur noch Gerd Müller als Alternative angeboten wurde.

Selbst die 125.000-Euro-Frage hätte sie beinahe richtig beantwortet, allerdings riskierte sie nicht, bis auf 500 Euro zu fallen. Bei den Antwort-Möglichkeiten der Frage "Was gibt es von Natur aus im menschlichen Gehirn?" ahnte sie, dass es statt Nylon, Styropor und Neopren eigentlich nur Glutamat sein könne, nahm aber lieber die sicheren 64.000 Euro mit nach Hause. "Ich ärgere mich überhaupt nicht, das ist für mich viel Geld", sagte sie.

Jauch gibt Kandidatin richtige Antwort vor

Die nächste Kandidatin hatte die seltene Ehre, dass Jauch ihr die richtige Antwort vorsagte. Bei der 300-Euro-Frage danach, worüber sich Fußballreporter häufig auslassen würden, ahnte Karola Pavone die richtige Antwort (Eckenverhältnis), wurde von Jauch allerdings zunächst auf die falsche Fährte (Randbeziehung) geführt. Als sich die Opernsängerin gerade für die falsche Antwort entscheiden wollte, lenkte Jauch ein. "Das wäre meine letzte Sendung, wenn Sie jetzt Antwort A) nehmen", sah er ein — und sagte ihr, dass sie sich bitte für das Eckenverhältnis entscheiden solle, auch wenn sie keine Ahnung habe, was das genau sein soll. "Ich muss jetzt hier meinen Kopf retten."

Zwei Wochen zuvor hatte Jauch bei der 50-Euro-Frage die Gladbacher Studentin Tanja Fuß auflaufen lassen, als sie sich bereits bei der ersten Frage falsch entschieden hatte. "Seit jeher haben die meisten... Dober Männer, Cocker Spaniels, Schäfer Hunde, Riesen Schnauzer" wurde die Kandidatin gefragt — und entschied sich statt für "Schäfer Hunde" für "Riesen Schnauzer". Jauch sagte anschließend, dass die Kandidatin nun immerhin eine schöne Geschichte für ihre Enkel hätte, und dass die Rate-Show ja keine Wohltätigkeitssendung sei.

(spol)
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