"Wer wird Millionär" auf RTL Wie ein 101-Jähriger seinem Sohn zu 125.000 Euro verhalf

Düsseldorf · Der 50-jährige Christoph von Seggern aus dem oberfränkischen Forchheim dürfte seinem Vater seit der letzten Sendung von "Wer wird Millionär" ganz besonders dankbar sein. Denn dieser verhalf ihm zu 125.000 Euro - und das im Alter von 101 Jahren.

 Christoph von Seggern (50) konnte laut jubeln - und sich über 125.000 Euro freuen.

Christoph von Seggern (50) konnte laut jubeln - und sich über 125.000 Euro freuen.

Foto: Screenshot / RTL

Zu Anfang der "Wer wird Millionär"-Folge am Montagabend sah es nicht unbedingt danach aus, als würde es Christoph von Seggern aus Forchheim besonders weit schaffen. Der verheiratete Vater zweier Kinder tat sich schon bei der 1000-Euro-Frage relativ schwer. "Was umgibt viele Gärten?", lautete sie, mit den möglichen Antworten "lebende Zäune", "vitale Gitter", "untote Mauern" oder "quietschfidele Grenzen". Erst das Publikum konnte ihm auf die Sprünge helfen, so dass er die richtige Antwort "lebende Zäune" auswählte .

Ab diesem Zeitpunkt steigerte sich von Seggern jedoch. Der 50-Jährige arbeitet als evangelischer Pfarrer, nennt sich selbst aber gerne "Missionar", da er den Kontakt zu den kirchlichen Missionen in Lateinamerika und Afrika hält, wie er Moderator Günther Jauch berichtete. Begleitet wurde er bei seinem Besuch im Studio von RTL von seinem Sohn Fabian.

Bei der 8000-Euro-Frage hatte von Seggern Glück. Den Fachbegriff "linker Jab" ordnete er instinktiv richtig dem Boxen und damit Wladimir Klitschko zu. Bei einer Frage nach Malbüchern der Schottin Johanna Basford half ihm eine Expertin aus dem Publikum weiter. 16.000 Euro.

Den nächsten Joker brauchte von Seggern bei der 32.000-Euro-Frage auf. "Wer ist im Kabinett Merkel der oder die 'IBuK'?", fragte Günther Jauch. Der 50-jährige Kandidat aus Forchheim tendierte schnell zur richtigen Antwort "Ursula von der Leyen", konnte sich das aber nicht wirklich erklären. Erst der 50/50-Joker machte ihm klar: Er war auf der richtigen Fährte, und er loggte die Antwort ein und sicherte sich den nächsten Gewinn. Zur Erklärung: "IBuK" steht für "Inhaber/in der Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte", ein Job ausgeübt durch den oder die Bundesverteidigungsminister/in.

"Er geht jeden Tag zweimal spazieren"

Richtig lag von Seggern auch bei der 64.000-Euro-Frage. Hungersnöte in Irland hatten zwischen 1840 und 1960 für eine Auswanderungswelle gesorgt und die Bevölkerungszahl mehr als halbiert. Wirklich spannend wurde es dann bei den 125.000 Euro. Schon den ganzen Abend hatte Moderator Günther Jauch darauf gewartet, dass Christoph von Seggern den Telefonjoker ziehen würde - denn der war sein Vater, Hans von Seggern.

Das Besondere: der Senior ist 101 Jahre alt, im April 1914 geboren, noch vor dem ersten Weltkrieg. Der älteste Telefonjoker in 17 Jahren "Wer wird Millionär". "Er geht jeden Tag zweimal spazieren, liest die Zeitung", erklärte der Sohn auf dem Kandidatenstuhl. Sein Vater sei fit.

"Dankeschön, ich glaube dir"

"Welcher Automobilbauer überflog 1910 als erster Mensch in einem Flugzeug den Ärmelkanal nonstop hin und zurück?" lautete die Frage, die Christoph von Seggern nicht selbst beantworten konnte, für die er aber auf das breite geschichtliche Wissen seines Vaters setzte. Mit großem Applaus wurde Hans von Seggern vom Studiopublikum begrüßt, als er ans Telefon ging. "Oh, ein Beifall! Hab' ich den verdient?", fragte er verschmitzt.

Das Unglaubliche: Die Antwort auf die Frage mit den Antwortmöglichkeiten "Gottlieb Daimler", "Carl Benz", "Charles Rolls" und "Henry Royce" kam von Senior Hans von Seggern wie aus der Pistole geschossen: "Charles Rolls". "Dankeschön, ich glaube dir", freute sich Christoph von Seggern, loggte die Antwort ein - und durfte anschließend laut jubeln.

"Ich würde gerne mit dem Wohnmobil durch Russland fahren, aber meine Frau zieht noch nicht mit", erklärte von Seggern auf die Frage, was er mit dem Geld machen wollen. Nach Wladiwostok solle es gehen. "Sie meint, ich muss dann erst zum Schützenverein und Waffen kaufen", lachte er. Die 500.000-Euro-Frage schaute er sich zwar noch an, gab dann aber triumphierend auf. "War schön bei Ihnen", sagte Christoph von Seggern. Sein 101-jähriger Vater hatte ihm in einer wirklich spannenden Sendung zu 125.000 Euro verholfen.

(hebu)
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