Letzte Ausgabe am 13. Dezember Quartett für letzte "Wetten, dass..?"-Show

Düsseldorf · Am 13. Dezember läuft die letzte Sendung der legendären Show – voraussichtlich mit den vier Gastgebern aus fast 34 Jahren. Eine Petition, die sich für eine Rückkehr der Sendung ohne Lanz einsetzt, findet kaum Unterstützer.

Besondere "Wetten, dass..?"-Momente
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Foto: dpa, mk olg kde

Am 13. Dezember läuft die letzte Sendung der legendären Show — voraussichtlich mit den vier Gastgebern aus fast 34 Jahren. Eine Petition, die sich für eine Rückkehr der Sendung ohne Lanz einsetzt, findet kaum Unterstützer.

Drei Tage nach der Entscheidung des ZDF, "Wetten, dass..?" nach fast 34 Jahren Laufzeit zum Ende des Jahres einzustellen, sollen bereits Planungen für die Abschiedsshow im Dezember laufen. Insidern zufolge sollen die bisherigen Moderatoren der Sendung — Frank Elstner, Wolfgang Lippert, Thomas Gottschalk und Markus Lanz — versammelt werden. Bereits in der 100. Sendung von "Wetten, dass..?" saßen 1996 der Erfinder Frank Elstner und seine Nachfolger Wolfgang Lippert und Thomas Gottschalk auf der Couch. Die Pläne wollte das ZDF nicht kommentieren. "Das werden wir zur gegebenen Zeit kommunizieren", teilte der Mainzer Sender gestern mit.

Das Publikum hat sich offenbar mit dem Ende der Show abgefunden. Als es vor drei Monaten darum ging, Markus Lanz abzusetzen, unterzeichneten mehr als 233.000 Menschen eine Petition im Internet. Für den Erhalt von ",Wetten, dass..?' ohne Lanz" sprechen sich dagegen erst 1200 Menschen aus. War die Entscheidung, nicht nur Lanz, sondern mit ihm das Unterhaltungsfossil zu versenken, längst überfällig? "Die Gründe, die das ZDF für den Ausstieg nennt, decken sich auch mit unseren Beobachtungen des internationalen Marktes", sagte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner. Der ORF war Partner bei "Wetten, dass..?" geblieben, der Schweizer Rundfunk war nach Gottschalks Abschied 2011 ausgestiegen.

Kleine Scharmützel gibt es trotzdem. Dieter Thomas Heck (76) macht Lanz persönlich Vorwürfe. "Er hätte auf Leute hören sollen, die mehr Erfahrung haben und es besser können als er", sagte Heck der "Bild"-Zeitung. "Ich bin sicher, mit Thomas Gottschalk oder Frank Elstner wären die Quoten nicht so gesunken wie mit Lanz, und die Show würde weitergehen", so der frühere Moderator der ZDF-"Hitparade". Der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann, argumentiert dagegen: Markus Lanz, der die Show seit Oktober 2012 moderiert, habe eine "eigentlich nicht zu lösende Aufgabe: Gegen den großen bunten Gottschalk anzumoderieren, der für alle Zuschauer im Hintergrund stets sichtbar war".

 Am 13. Dezember gibt es die letzte Ausgabe von "Wetten, dass..?".

Am 13. Dezember gibt es die letzte Ausgabe von "Wetten, dass..?".

Foto: dpa, skn sab

Schauspielerin Christine Neubauer, die zwei Mal bei Thomas Gottschalk in der Show zu Gast war, bedauert das Aus: "Mich macht es traurig, dass so eine Ära zu Ende geht. Für mich bedeutet ,Wetten, dass..?' Kindheit und Jugend. Die Sendung hat für mich viele Träume wahr gemacht: Ich durfte als Gast auf dem Sofa neben meinem Jugendidol John Travolta sitzen", sagte die 51-Jährige unserer Zeitung. Es sei sicherlich nicht Markus Lanz' alleinige Schuld, dass das Format nicht mehr funktioniert habe. Dahinter stünden viele Menschen und ein Konzept, der Moderator sei nur das Aushängeschild. "Ich habe die Sendung in den vergangenen Monaten auch nicht mehr gut gefunden. Der Zuschauer hat quittiert, dass die Kandidaten und Gäste nicht mehr mit dem Respekt behandelt wurden wie früher bei Frank Elstner." Inhaltlich habe sich das Show-Flaggschiff den Privaten angenähert: dieselben Gäste, dieselben Themen. "Die Show hat ihren Charakter als etwas Einmaliges verloren." Jedoch hätte das ZDF intensiver um die Sendung kämpfen müssen. "Es ist schade, sie nun komplett einzustellen."

Berichte zu einem bereits geplanten Comeback zu "Wetten, dass..?" wies das ZDF zurück. Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor erklärt, der Sender habe schon Pläne für eine Rückkehr der Show nach mindestens einem Jahr Pause in der Schublade, dann solle es ein neues Moderations-Team geben. Solange wolle man in Mainz nicht mehr über "Wetten, dass..?" sprechen und auch keine Namen ins Spiel bringen. In der Zwischenzeit sollten neue Live-Shows getestet werden. Das ZDF erklärte dazu: "Es gibt keinen ,Geheim-Plan'."

Regierungssprecher Steffen Seibert wurde auch mit dem Aus konfrontiert und stellte klar, dass "Wetten, dass..?" noch nicht den Status einer Regierungssache erreicht habe. "Es bedarf nicht alles eines Kommentars der Bundesregierung. Schon gar nicht Veränderungen im Fernsehprogramm."

(RP)
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