Sommer-Dschungelcamp Karl-May-Festspiele in der Kiesgrube

Köln · Drei "Prominente", die offenbar unter zu wenig Maden in ihrem Leben leiden, bewarben sich am Samstagabend um den Wiedereinzug ins Dschungelcamp. Dabei ging es zu Fuß durchs Maisfeld und mit dem Maultier durch die ostdeutsche Provinz. Noch nie hätte ein Stierhoden einer Sendung so gut getan.

Dschungelcamp: Willi Herren besiegt Nadja abd el Farrag und Carsten Spengemann
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Dschungelcamp: Willi Herren besiegt Naddel und Spengemann

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Foto: RTL/Stefan Gregorowius

In der zweiten Folge der Sommer-Ausgabe des Dschungelcamps ("Ich bin ein Star — Lasst mich wieder rein!") traten drei Kandidaten aus der zweiten Staffel (2004) gegeneinander an.

Das Personal der Neuauflage, elf Jahre danach:

  • Willi Herren, früher "Lindenstraßen"-Darsteller, heute Interpret sogenannter Mallorca-Hits wie "Doris, du geile Schlange". Der Mann hat erstaunlicherweise einen großen Fanclub dabei, der sich an den Rand der Ekstase jubelt. Was genau den Willi zu ihrem Idol macht, wird nicht klar. Vermutlich alles Kölner; denen reicht es ja schon, wenn jemand Kölsch spricht.
  • Carsten Spengemann, ehemaliger "Verbotene Liebe"-Darsteller, ehemaliger DSDS-Moderator und ehemaliger Angeklagter in einem Prozess um einen verschwundenen Cartier-Ring.
  • Nadja abd el Farrag, besser bekannt als Naddel und hauptberuflich seit 2001 nicht mehr mit Dieter Bohlen liiert. Weil das 14 Jahre später wohl nicht mehr ganz tagesfüllend ist, ist sie in letzter Zeit etwas unterbeschäftigt, wie die 50-Jährige freimütig zugibt. Im vergangenen halben Jahr habe sie "nix" gemacht. Wenn sie nochmal ins Dschungelcamp dürfe, verspricht sie mit ernstem Gesichtsausdruck, werde sie "alles essen".

Die Sendung wirft mehrere Fragen auf.

Wer soll diese Promis kennen?

Naddel jedenfalls nicht. Sie hat praktisch sämtliche Namen ihrer Mit-Kandidaten von damals vergessen — und sogar den von Dr. Bob, den RTL aus Australien nach Köln hat einfliegen lassen.

Was ist da los zwischen Herren und Spengemann?

Willi Herren mag Carsten Spengemann irgendwie nicht. Obwohl sie eigentlich Kumpels sind, oder waren, dann wieder wurden, jetzt aber nicht mehr sind, bevor sie sich bei einer Dschungelprüfung auf einem Gerüst in der Provinz dann doch wieder versöhnen. Die genauen Gründe für den Ärger bleiben im Dunkeln.

Warum mussten die "Promis" auf Maultieren durch eine ostdeutsche Kiesgrube reiten?

Das sah zwar aus wie die Karl-May-Festspiele, war aber die Dschungelprüfung. Es ging auch noch zu Fuß durch ein Maisfeld und auf ein ziemlich hohes Gerüst.

Warum war das Ganze so langweilig?

Ganz ohne Dschungel, ohne Tierhoden und ohne genug Zeit und Personal für Gruppendynamiken und -koller funktioniert das Format wohl leider nicht.

Wer hat jetzt eigentlich gewonnen?

Willi Herren.

Gibt es auch gute Nachrichten?

Ja. Nächsten Samstag um 23 Uhr ist der Spuk vorbei und RTL zeigt irgendwas mit Hape Kerkeling. Und im Winter kommt wieder das einzig wahre Dschungelcamp. Nur echt mit Stierhoden.

(jco)
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