Dinslaken Wok-WM: Ben verpasst das Finale

Dinslaken · Das Daumendrücken für Ben Perdighe war vergebens: Der Dinslakener scheiterte mit Platz zwei in der Qualifikation und erhielt nicht den Startplatz für die Wok-Weltmeisterschaft von Stefan Raab. Der 37-Jährige nahm es aber sportlich.

Wok-WM 2015: Stefan Raab holt keine Medaille
24 Bilder

Wok-WM 2015: Raab geht leer aus, Gold für Italien und Österreich

24 Bilder

Freitagabend kurz vor 23 Uhr in der Dinslakener Altstadt. Wer im Ulcus noch einen Sitzplatz ergattern will, der kommt eindeutig zu spät. Die Kneipe ist voll und das liegt freilich nicht an dem vorherigen Bundesligaspiel zwischen Leverkusen und Stuttgart im Bezahlfernsehen, sondern an der anstehenden Übertragung mit Dinslakener Beteiligung auf ProSieben. Ben Perdighe schaffte es unter der Woche durch ein Voting im Internet zur Qualifikation der Wok-WM von Stefan Raab und lud deshalb Freunde und Bekannte zum Rudelgucken in den Ulcus. Viele sind gekommen und warten bei Freibier vom Brauprojekt 777 aus Spellen jetzt gespannt auf den 37-Jährigen.

Das Ziel ist es, mit dem Wok eine Schanze hinunterzugleiten und einen möglichst weiten Sprung in einen Pool zu machen. Ben Perdighe muss sich gegen zwei andere Kandidaten behaupten und nur der Beste des Trios darf am Samstag bei "Showpraktikant" Elton im Viererwok um die Weltmeisterschaft fahren. "Wir durften vorher einmal die Rampe hoch, um uns einen Eindruck zu verschaffen, aber einmal zu üben war nicht erlaubt. Wenn man da oben steht, ist das schon ein Monster", sagt der 37-Jährige, der seinen Mofa-Kumpel August als Begleitung mit zu dem Event nahm und sich am Morgen von Düsseldorf mit dem Flieger zunächst nach München aufmachte und dann per Shuttlebus nach Innsbruck chauffiert wurde. Da lernte er auch schon den ersten geladenen Promi der Veranstaltung kennen, denn Rapper Eko Fresh saß mit im Fahrzeug.

Im Ulcus läuft mittlerweile die Übertragung und prompt ist auch Ben Perdighe im Bild zu sehen. Ein letztes Interview mit Stefan Raab, bevor es die Schanze hinaufgeht. Er ist als zweiter an der Reihe und kann sich den Versuch des ersten Konkurrenten noch anschauen. Dann wird es jedoch auch für ihn ernst und es wird still in der Kneipe. Als sich der Dinslakener bei der Abfahrt mit dem Wok fast dreht, kommen jedoch schon die ersten Kommentare: "Das wird nichts. Das Drehen hat zu viel Geschwindigkeit gekostet", ist zu hören. Mit 10,48 Metern blinkt aber trotzdem die Eins auf und Ben Perdighe übernimmt die Spitze.

Wok-WM 2015: Stefan Raab will den Sieg einfahren
8 Bilder

Stefan Raab will den Sieg im Vierer-Wok einfahren

8 Bilder

Jetzt liegt es allein am letzten Sprung von Philipp Böck, der ihm die Wildcard im Viererwok noch abluchsen könnte. Philipp Böck erwischt einen besseren, ganz geraden Anlauf und springt tatsächlich 11,07 Meter weit - damit ist der Traum vom Eiskanal für den 37-Jährigen auch schon wieder ausgeträumt, doch er nimmt es gelassen: "Da bin ich wirklich ein fairer und guter Verlierer, auch wenn es ärgerlich ist. Natürlich hofft man erst, dass sich der andere vielleicht auch dreht und nicht weiter springt, aber Philipp habe ich es wirklich gegönnt, weil er ein ganz feiner Kerl ist. Aber eigentlich sind wir drei Kandidaten ja alle Gewinner gewesen", erzählt Ben Perdighe nach seiner Rückkehr von dem Kurztrip, den er nicht so schnell vergessen wird: "Das war von vorne bis hinten super durchorganisiert und alles vom Feinsten. Deshalb hielt sich die Enttäuschung auch in Grenzen."

Nachdem er ausgeschieden war, verbrachte der Dinslakener den Abend gemeinsam mit Kumpel August, den Mitstreitern und sämtlichen Promis an der Hotelbar. "Die waren alle ganz korrekt drauf und sind offen auf uns zugekommen und haben sich ganz normal mit dir unterhalten. Dass sie jetzt nur unter sich bleiben wollten, war überhaupt nicht der Fall, ganz im Gegenteil", berichtet der 37-Jährige, der auf seiner Facebookseite seine Freunde mit Bildern und Videos stets informierte und fleißig Selfies mit den Promis postete: "Das mit Bam Margera ist für mich was Besonderes gewesen", sagt er zu dem Schnappschuss mit dem US-Amerikaner, der durch die Serie Jackass bekannt wurde.

Neben einem Stadtbummel durch Innsbruck und Wellness im Hotel stand am vergangenen Samstag der Besuch der Wok-WM im Mittelpunkt, auch wenn Ben Perdighe nicht mitfahren durfte. Mit seinem VIP-Pass war er hautnah in der Boxengasse dabei und drückte Philipp Böck die Daumen. Das Mitfiebern brachte jedoch wenig, denn das Team um Elton wurde nur Vorletzter.

(gaa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort