Alsdorf Gequälter Obdachloser noch im Krankenhaus

Alsdorf · Mehrere Tage nach der stundenlangen schweren Misshandlung eines Obdachlosen (19) auf einem Schulgelände bei Aachen muss das Opfer weiter stationär behandelt werden. "Er hat schwerste Verletzungen im Kopf- und Oberkörperbereich sowie massive Verbrennungen an der Hand und am Oberkörper", sagte Oberstaatsanwalt Jost Schützeberg. Zwei Jugendliche (beide 15) und ein junger Mann (19) sollen den auf dem Gelände in Alsdorf campierenden Obdachlosen unter anderem mit Hämmern geschlagen haben.

Zudem habe der Mann sich ausziehen müssen und sei dann in der Nacht zum vergangenen Freitag in das Feuer seiner angezündeten Kleidung hineingezogen worden. Der 19 Jahre alte Obdachlose war am Samstagmorgen an einer Bushaltestelle gefunden worden.

Zum Motiv der drei mutmaßlichen Täter machten die Ermittler noch keine Angaben. Vor der brutalen Tat soll es einen Streit zwischen einem der drei Beschuldigten und dem Opfer gegeben haben. Die Beschuldigten sitzen in Untersuchungshaft. Sie sind laut Staatsanwaltschaft nicht vorbestraft.

"Es macht sicher sehr betroffen", sagte Martin May, Leiter der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf. Nach seiner Auskunft liegt der mutmaßliche Tatort im Bereich des Sportplatzes. Vermutlich sei dort eine Garage schon häufiger zum Übernachten genutzt worden. Er habe sich vor den Sommerferien an das Ordnungsamt gewandt, damit der Obdachlose betreut werden könne. Ihm lägen keine Informationen vor, dass die Beschuldigten Schüler der Schule sind.

"Der 19-Jährige hat Hilfsangebote bekommen", sagte eine Sprecherin der Stadt Alsdorf. Der Obdachlose sei vor den Sommerferien zu den Ämtern gekommen und sei auf eigenen Wunsch von einer befreundeten Familie aufgenommen worden. Ihm seien auch städtische Räume angeboten worden.

(dpa)
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