Siegburg/Emden Gestohlener Koffer mit Knochenmark wiederentdeckt

Siegburg/Emden · Happy End einer geradezu unglaublichen Geschichte: Ein gestohlener Koffer mit einer womöglich lebensrettenden Knochenmarkspende ist aufgetaucht - die Spende kann sogar noch einem Patienten eingesetzt werden. Diese Nachricht hat die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) gestern Nachmittag erhalten, nachdem Ärzte die Spende untersucht hatten. Der Koffer war zwei Kurieren aus einem ICE in Siegburg gestohlen worden.

Reinigungskräfte hatten den Koffer nach Polizeiangaben in einem IC-Zug in Emden entdeckt und der Bundespolizei übergeben. Das Transplantat wurde laut DKMS sofort nach Frankreich gebracht. Die behandelnden Ärzte untersuchten, ob es noch verwendet werden könne. Die Kühlung des Koffers hatte noch funktioniert. Entscheidend sei etwa, ob die Kühlkette unterbrochen wurde oder das Präparat verschmutzt sei. Aus Frankreich kam dann die gute Nachricht: Die Spende ist unversehrt, sie kann verwendet werden. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich nicht um einen gezielten Diebstahl gehandelt hat. "Es ist vielmehr zu vermuten, dass die Täter von dem Inhalt überrascht und den Koffer unmittelbar wieder entsorgt haben", meinte die Polizei.

Zunächst hatte die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin mitgeteilt, dass es sich bei dem Diebesgut um eine Spenderniere gehandelt habe - dies erwies sich als falsch.

(dpa)
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