Umfrage: Wahl In Griechenland "Wir fürchten eine Radikalisierung"

Düsseldorf · Die rund 92.000 Griechen in NRW blicken mit Spannung und Sorge auf die Wahl.

Wenige Tage vor der Wahl in Griechenland am Sonntag zeichnet sich eine Machtübernahme durch das linke Wahlbündnis immer deutlicher ab. Der Syriza-Vorsitzende Alexis Tsipras baute in zwei gestern veröffentlichten Umfragen seinen Vorsprung vor der konservativen ND von Ministerpräsident Antonis Samaras aus. In einer Umfrage des Instituts Rass gaben 31,2 Prozent der Wähler an, am Sonntag für die Syriza stimmen zu wollen. In einer Umfrage des Instituts Alco kommt das linke Bündnis sogar auf 33,8 Prozent. Die ND erreicht laut Rass mit 27 Prozent nur den zweiten Platz, die links-liberale To Potami kommt auf 6,3 Prozent. Dahinter rangieren die Kommunisten (KKE) mit 5,5 Prozent und die neo-faschistische Goldene Morgenröte mit 4,5 Prozent. Erst dann folgt die sozialdemokratische Pasok mit vier Prozent. In Griechenland gibt es eine Drei-Prozent-Hürde.

Wahlfavorit Tsipras (55) will das seit 2010 mit 240 Milliarden Euro seiner Partnerländer und des Internationalen Währungsfonds vor der Staatspleite bewahrte Land im Euro-Raum halten. Die von Samaras versprochenen Reformen will er allerdings kippen. Außerdem fordert er von den Geldgebern einen weitreichenden Schuldenerlass.

Auch die rund 92.000 in Nordrhein-Westfalen lebenden Griechen (Stand Ende 2013) machen sich Gedanken um den Ausgang der Wahl in ihrem Heimatland. Trotz ihres griechischen Passes können die meisten von ihnen nicht wählen, da sie sich zur Abgabe der Stimme auf griechischem Territorium befinden müssten. Die Möglichkeit zur Briefwahl besteht nicht. Viele von ihnen rechnen damit, dass aufgrund des Frustes im Land extremere Gruppierungen Einzug ins Parlament erhalten könnten und die Bürger der Sparpolitik sehr wahrscheinlich eine Absage erteilen werden.

(RP)
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