20-Jähriger stach mit einem Messer auf sein Opfer ein Gymnasiast tötete Prostituierte aus Geldnot

Köln (rpo). Weil er Geld für eine Autoreparatur benötigte, hat ein 20-jähriger Gymnasiast eine Prostituierte überfallen und brutal umgebracht. Das Kölner Landgericht verurteilte ihn am Dienstag wegen heimtückischen Mordes nach dem Jugendrecht zu sechs Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe.

Der Schüler hatte zugegeben, im Juni vergangenen Jahres in einem Kölner Bordell mit 30 Messerstichen eine dort tätige Frau getötet zu haben. Eine Woche zuvor hatte er mit dem Wagen seiner Eltern ohne deren Wissen zwei Unfälle gebaut und schuldete einem Unfallgegner 520 Euro.

Weil der Schüler das Geld nicht hatte und sich schämte, sich seinen Eltern anzuvertrauen, war er auf die Idee gekommen, eine Prostituierte zu überfallen. In dem Kölner Bordell "Pascha" kannte er sich aus, dort war er seit Jahren Stammgast.

In seiner Urteilsbegründung nannte der Vorsitzende Richter überwiegend strafmildernde Gesichtspunkte, die zum Urteil geführt hatten. Der angeklagte Schüler Cihan B. habe eine "unglückliche Kindheit" gehabt und sei von seinen Eltern immer wieder als "Versager" abgestempelt worden.

C. habe sich aus "objektiv völlig lächerlichen und nichtigen Gründen" zu solch einer Tat hinreissen lassen: "Wegen einer Beule im Auto haben Sie einen Menschen getötet", hielt der Richter dem Angeklagten vor. Andererseits hieß es ebenfalls strafmildernd, die familiären Hintergründe seien letztlich mit verursachend für das Geschehen zu werten.

Der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer für den Mord aus Heimtücke und Habgier eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten gefordert. Die Verteidiger hatten eine fünfjährige Freiheitsstrafe für angemessen gehalten.

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