Palästinenser vor Gericht Messerstecher von Hamburg war vor Bluttat nett und hilfsbereit
Hamburg · Im Sommer 2017 hatte ein abgelehnter Asylbewerber in einem Hamburger Supermarkt mit einem Messer ein Blutbad angerichtet. Ein Mann wurde getötet, sechs weitere Menschen wurden verletzt. Vor Gericht wird der mutmaßliche Täter als ein "sehr netter und hilfsbereiter Mensch" beschrieben.
"Ich kann bis jetzt nicht verstehen, wie er das machen konnte", sagte ein Zeuge vor dem Staatsschutzsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichts. Die Bundesanwaltschaft ist überzeugt, dass die Tat islamistisch motiviert war. Sie wirft dem Palästinenser Mord sowie versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung in sechs Fällen vor.
Es sei dem ausreisepflichtigen Palästinenser darauf angekommen, möglichst viele deutsche Staatsangehörige christlichen Glaubens zu töten. Dahinter habe seine Überzeugung gestanden, dass Muslime weltweit unterdrückt würden.
Der Angeklagte und der Zeuge waren Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg. "Er war sehr wechselhaft", sagte der Ex-Mitbewohner. Mal habe er sein Geld für Drogen ausgegeben, dann wieder ein weißes Gewand getragen und sich ganz dem Glauben zugewandt.
Manchmal habe er von der Freiheit im Westen geschwärmt, dann wieder schlecht über Europa gesprochen. "Ich glaube, er war psychisch am Boden, weil er keine Perspektive hatte."