München Hoeneß-Erpresser gesteht

München · Der 51-Jährige hatte 215 000 Euro vom Ex-FC-Bayern-Präsidenten gefordert.

Der mutmaßliche Erpresser von Uli Hoeneß hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der 51 Jahre alte Mann gab gestern vor dem Landgericht München II zu, als "Mister X" den Ex-Präsidenten des FC Bayern München mit einem Drohbrief erpresst zu haben.

Der Brief begann mit den Worten "Nun ist es langsam so weit" und traf am 10. Mai kurz vor Hoeneß' Haftantritt wegen Steuerhinterziehung in dessen Anwesen am Tegernsee ein. "Mister X" forderte 215 000 Euro. Würde Hoeneß nicht zahlen, würde die "Haftzeit kein Zuckerschlecken". Der Erpresser schließt: "Ich wünsche Ihnen und uns alles Gutes. Möge dieses Scheißgeschäft so ruhig wie möglich über die Bühne gehen." Bei einer fingierten Geldübergabe, für die der FC Bayern ein Dienstfahrzeug zur Verfügung stellte, wurde er festgenommen.

Als Motiv für die Erpressung führte er Geldsorgen an. Ihn drückten hohe Schulden, mehrfach hatte er wegen Betrugs und ähnlicher Delikte schon im Gefängnis gesessen. "Ich befand mich damals in einer absolut verzweifelten Situation", ließ der Mann erklären. Er habe gar nicht damit gerechnet, die Summe auch wirklich zu bekommen. "Es war wie die Abgabe eines Lottoscheins." Heute soll das Urteil fallen.

Im Prozess wurde bekannt, dass Hoeneß auch zwei weitere Drohbriefe erhalten hat, bei denen er aber von Trittbrettfahrern ausgeht.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort