Bangkok Hunderttausende trauern um König Bhumibol

Bangkok · Mehr als ein Jahr nach seinem Tod nimmt Thailand endgültig Abschied von König Bhumibol. Mit einer prunkvollen Prozession wurde die Urne gestern in Bangkok aus dem Großen Palast zum Ort der Verbrennung gebracht. Mehr als 100.000 Menschen knieten am Rand der zwei Kilometer langen Strecke nieder. Der Leichnam wurde am Abend in einer prunkvollen Zeremonie eingeäschert.

Bhumibol hatte sieben Jahrzehnte an der Spitze des Landes gestanden. Er starb im vergangenen Oktober im Alter von 88 Jahren. Damals war er auch der am längsten regierende Monarch der Welt. Seither lag der konservierte Leichnam im Großen Palast, der alten Residenz von Thailands Königen. Zu der Trauerfeier kamen Staatsgäste aus aller Welt, darunter auch viele Angehörige von anderen Königshäusern. Deutschland wird von Ex-Bundespräsident Christian Wulff vertreten.

Die Trauerzeremonie folgt einem Ritual, wie es in Thailand (früher: Siam) schon seit Jahrhunderten bei der Feuerbestattung von Königen üblich ist. Im Buddhismus werden Tote traditionell verbrannt. Beteiligt waren mehrere tausend Soldaten und Höflinge in farbenprächtigen Uniformen. Neben traditioneller Musik wurden aber auch Eigen-Kompositionen des verstorbenen Königs gespielt. Bhumibol - auch bekannt als Rama IX. - war ein großer Jazz-Liebhaber.

Trauerfeier für König Bhumibol in Thailand
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Trauer um König Bhumibol

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Im Mittelpunkt der Prozession stand eine Urne, die zunächst getragen und dann auf einem mehr als 200 Jahre alten goldenen Streitwagen aus Holz durch die Straßen gezogen wurde.

Die Urne ist aber lediglich symbolischer Art: Der Leichnam des Monarchen wurde bereits am Vorabend in aller Stille in einem Sarg zum Sanam-Luang-Feld gebracht, wo Thailands Könige alle traditionell eingeäschert werden. König Bhumibol hatte als erster Monarch verfügt, in einem Sarg verbrannt zu werden.

(dpa)
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