"Ich bin ein Star — holt mich hier raus" Menderes erobert Dschungel-Thron

Coolangatta · Der aus Langenfeld stammende Sänger Menderes Bagci hat sich durchgesetzt.

Dschungelcamp 2016: Menderes Bagci gewinnt Finale
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Dschungelcamp 2016: Menderes Bagci gewinnt Finale

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Foto: RTL/Stefan Menne

Deutschland hat einen Mann zum Dschungelkönig gewählt, dessen größte Leistung es war, zerbrechlich zu sein, ohne zu zerbrechen. Die Entscheidung für Menderes Bagci ("DSDS") ist die Entscheidung für einen Außenseiter, der Außenseiter bleiben wird.

Seine Krönungsrede begann der neue Dschungelkönig mit der Unabgezocktheit, die sein Markenzeichen geworden ist. "In welche Kamera jetzt?", fragte Menderes, der Schulbub von 31 Jahren. Mit feucht durchgewischten Augen sagte er: "Ich habe bisher noch nie etwas gewonnen." Spätestens in diesem Moment wusste Telefon-Deutschland: Es hat die richtige Entscheidung getroffen. 81,11 Prozent der Zuschauer stimmten im Finale für den Langenfelder, ein starkes Ergebnis.

Die Freude, die die Teilnehmer über das Erreichen des Finales zeigten, mochten die Zuschauer süß finden, doch in gleichem Maße rätselhaft. "Finale, das ist das Weltbeste", sagte Thorsten Legat zu Beginn, und Sophia Wollersheim war erstaunt: "Ich kann nicht glauben, dass die Leute mich so gerne haben." Es war die Freude von Leuten, die von der Hoffnung erfüllt waren, in Deutschland nicht mehr zu den Abgeschriebenen beziehungsweise erstmals zu den Aufgeschriebenen zu gehören.

Die Zuschauer ließen nicht das Sport-Ass gewinnen, nicht die Sexbombe, sondern den Mann, für den der Sieg der größte Ego-Booster war. Das Publikum hatte eine Schwäche für seine Schwächen.

Allerdings wird auch er seinen Sieg kaum langfristig nutzen können. Ein Triumph beim Dschungelcamp ist kein fruchtbarer Acker, von dem man ein Leben lang zehren kann, sondern eher eine Tüte mit Brötchen. Iss sie schnell, sonst hast du gar nichts mehr davon.

(seda)
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