Fotos Rückblick 2009: Die Toten des Jahres
Im Januar ist der US-Schriftsteller John Updike im Alter von 76 Jahren gestorben. Er erlag einer Lungenkrebserkrankung. Updike zählte zu den bedeutendsten Schriftstellern unserer Zeit und erfand mit Harry "Rabbit" Angstrom eine Figur der Weltliteratur.
Er gehörte zu den Selfmade-Milliardären der Nachkriegszeit: Adolf Merckle machte aus einer Arzneimittel-Klitsche ein hochprofitables Industrie-Imperium. Mit der Zeit erweiterte er die Pharmasparte um Maschinenbau- und Baustoffunternehmen. Doch in der Finanzkrise verlor der Milliardär aus Blaubeuren die Übersicht. Mitten im Machtkampf um Porsche verspekulierte er sich mit VW-Aktien und verlor Hunderte Millionen Euro. Seine Firmen waren zudem mit einem Milliardenschuldenberg belastet. Nachdem ihm die Banken die Macht entzogen hatten, legte sich Merckle am 5. Januar auf ein Bahngleis und ließ sich vom Zug überrollen.
Barbara Rudnik - eine der schönsten und klügsten Schauspielerinnen des deutschen Films ist im Alter von 50 Jahren gestorben. Bis kurz vor ihrem Tod im Mai hatte Rudnik noch gearbeitet. Ihr stolzer Kampf gegen den Krebs hatte in den letzten Jahren viel Anteilnahme gefunden.
Monika Bleibtreu kam aus einer Wiener Theaterfamilie. Schon früh hatte sie Erfolg mit Auftritten in Bonn, Berlin, München oder Hamburg. Der große TV-Erfolg kam aber erst in den 90er-Jahren, angetrieben durch den Bekanntheitsgrad ihres Sohnes Moritz Bleibtreu. Als Ehefrau von Thomas Mann oder Bertholt Brecht wird sie den Zuschauern in Erinnerung bleiben. Bleibtreu erlag am 14. Mai einem Krebsleiden.
Die Kung-Fu-Legende ist tot: Der amerikanische Schauspieler David Carradine wurde am 3. Juni 2009 in einem Hotel in Bangkok tot aufgefunden. Offenbar hat sich der Hollywood-Star bei einem Sexspiel selbst stranguliert.
Bekannt wurde Farrah Fawcett vor allem durch ihre Rolle in der Serie "Drei Engel für Charlie". Zuletzt rührte die Blondine mit der Löwenmähne die Welt mit dem tragischen Dokumentarfilm "Farrah's Story" über ihre Krebserkrankung zu Tränen. 2006 hatte sie die schreckliche Diagnose erhalten. Im Juni erlag sie im Alter von 62 Jahren der Erkrankung.
Der herausragende Soziologe und Publizist Lord Ralf Dahrendorf ist wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag am 17. Juni in Düsseldorf gestorben. Wie kaum ein anderer europäischer Nachkriegs-Intellektueller bestimmte und würzte der deutsch-britische Liberale die politischen Debatten auch über den Tag hinaus.
Fünf Tage nach der Krebsdiagnose ist Choreografin Pina Bausch 30. Juni gestorben. Sie wird zu den kühnsten und kreativsten Theater-Schaffenden der letzten Jahrzehnte gezählt. Seit der Gründung ihres "Tanztheaters" 1973 in Wuppertal war sie fest mit dieser Stadt verbunden. Durch viele Tourneen wurde ihr Ensemble aber auch weltberühmt.
Im März hatte der "King of Pop" noch sein Comeback angekündigt. Michael Jackson bereitete sich in Los Angeles auf neue Konzerte vor: Für den 13. Juli war in London der erste von insgesamt 50 Auftritten geplant. Doch dazu kam es nicht mehr. Am 25. Juni starb Jackson an einem Medikamentencocktail, der ihm von seinem Leibarzt verabreicht wurde.
In Deutschland wurde Karl Malden vor allem als Polizist Mike Stone in der TV-Serie "Die Straßen von San Francisco" an der Seite von Michael Douglas bekannt. In den 40er- und 50er-Jahren arbeitete er aber auch viel mit dem namhaften Regisseur Elia Kazan zusammen. Malden starb im Juli Alter von 97 Jahren friedlich in seinem Zuhause in Brentwood.
Die Sportwelt kannte ihn in erster Linie als "Der schwarze Blitz aus Kitz". Die österreichische Ski-Legende und Frauenschwarm Toni Sailer ist am 24. August gestorben. Mit seinen Erfolgen in den 50er-Jahren zählt er zu den erfolgreichsten Rennläufern des alpinen Skisports. Nach seiner Sportkarriere brachte es Sailer auch als Filmstar und Schlagersänger zu weltweitem Ruhm.
Die Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs. Zwei Jahre lang hat Schauspieler Patrick Swayze in aller Öffentlichkeit gegen ihn gekämpft. Der Star aus dem Kultfilm "Dirty Dancing" erlag am 14. September seinem Leiden.
Er galt als Idol der Liberalen und vehementer Kämpfer für soziale Rechte. Sein Leben war geprägt von schweren Schicksalsschlägen, aber auch Erfolgen. Für US-Präsident Obama war Edward "Teddy" Kennedy der "größte Senator unserer Zeit". Im Alter von 77 Jahren erlag der jüngste Bruder des Ex-Präsidenten John F. Kennedy einem Gehirntumor.
Seine Sendung war lange Zeit umstritten, oft wurde Eduard Zimmermann auch abfällig als "Ganoven-Ede" bezeichnet. Bei den Zuschauern ist "Aktenzeichen XY ungelöst..." nach wie vor ein Renner. Der Vater der Sendung starb am 19. September im Alter von 80 Jahren.
Rolf Rüssman, ein Urgestein des deutschen Fußballs, ist tot. Der 20-malige Nationalspieler erliegt zehn Tage vor seinem 59. Geburtstag am 2. Oktober einem Krebsleiden. Er spielte für die Reviernachbarn Schalke und Dortmund. Knapp neun Jahre lang war er Manager in Mönchengladbach.
Die argentinische Folksängerin Mercedes Sosa, Stimme Lateinamerikas und Kämpferin gegen die Diktatur, ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Sosa, die mit Liedern wie "Gracias a la Vida" zu Weltruhm gelangte, war im Oktober wegen Leberproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden und starb zwei Wochen später.
1947 hatte Reihard Mohn von seinem Vater ein völlig zerbombtes Druck- und Verlagshaus in der ostwestfälischen Provinz übernommen. 1950 gründete er den Bertelsmann-Lesering. Es war der Grundstein für einen der größten Medienkonzerne der Welt. Bis 1981 blieb Mohn selbst an der Firmenspitze, später überwachte seine Frau Liz das operative Geschäft. Am 3. Oktober ist Reinhard Mohn gestorben.
Fußball-Nationaltorwart Robert Enke nimmt sich am 10. November im Alter von 32 Jahren das Leben. Der Fußball-Torwart von Hannover 96 litt unter Depressionen. Sein Tod stößt eine neue Debatte über den Leistungsdruck im Profisport an. Offenbar hatte Enke seine Krankheit vertuscht, da er um ein Ende seiner Karriere fürchtete. Am 15. November nehmen rund 40.000 Menschen an einer sehr emotionalen Trauerzeremonie im Stadion von Hannover 96 teil. Der Verein will das Trikot mit der Nummer eins nie wieder vergeben.
Der Bochumer Modefabrikant Klaus Steilmann gehörte zu den größten Sportförderern Deutschlands. Er hatte seine Textilfabrik zeitweise zu Europas größtem Bekleidungskonzern ausgebaut. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er als Präsident des Fußballvereins SG Wattenscheid 09 bekannt. Der Preisträger der "Goldenen Blume" ist am 14. November gestorben.
Sie gehörte zu den größten Künstlerinnen unserer Zeit. Die Verhüllung des Deutschen Reichstags ist eines ihrer bekanntesten Werke. Allerdings wurde Jeanne-Claude oft als "Muse" ihres männlichen Partners Christo unterschätzt. Am 18. November ist die Künstlerin in New York gestorben.
Erich Böhme gehörte zu den einflussreichsten Journalisten der Republik. 17 Jahre lang war er Chefredakteur des "Spiegel", später wurde er dem TV-Publikum durch die Talkshow "Talk im Turm" bekannt. Am 28. November erlag er mit 79 Jahren einem Krebsleiden.
Trauer um einen großen Liberalen: Der frühere FDP-Vorsitzende Otto Graf Lambsdorff ist am 5. Dezember im Alter von 82 Jahren verstorben. FDP-Chef Guido Westerwelle zeigte sich "fassungslos und tief bestürzt". Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister als herausragenden Liberalen.