Fotos Rückblick 2009: Verlierer des Jahres
Nach nur zehn Monaten ist die Ära Jürgen Klinsmann beim FC Bayern München wieder vorbei. Zwei Tage nach der 0:1-Niederlage gegen Schalke 04 entlässt der deutsche Rekordmeister Ende April den ehemaligen Teamchef der Nationalmannschaft. Kleiner Trost für Klinsmann: Nach seinem Abgang finden die Bayern auch nicht zurück in die Erfolgsspur.
Ein Verlierer des Jahres wird von einem der Gewinner des Jahres abgelöst: Schon Ende 2008 hatte sich die zunehmende Berufsmüdigkeit von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) angedeutet. Im Februar bittet er die Kanzlerin, ihn von seinen Ämtern zu entlassen. Sein Nachfolger wird der CSU-Generalsekretär Karl Theodor zu Guttenberg.
Nach fast zehn Jahren als unumstrittener Bahn-Reformer stürzt Hartmut Mehdorn über eine Datenaffäre: Um Korruption zu bekämpfen, aber auch um die Kritiker des Bahn-Chefs auszuschalten, wurden die E-Mails von Hunderttausenden Mitarbeitern überwacht und Detektivbüros auf Verdächtige angesetzt. Am Ende tritt Ex-Daimler-Manager Rüdiger Grube die Nachfolge Mehdorns an.
Hallo, hallo? Rund 40 Millionen Menschen in Deutschland wollen am 21. April mit ihrem Handy über T-Mobile telefonieren. Doch bei der Mehrzahl der Kunden geht gar nichts mehr. Schuld an dem Blackout, der erst nach Stunden behoben wird, ist der Ausfall von zwei der insgesamt drei Server, die die Verbindung zwischen den Mobilfunkstationen und Handy-Nummern herstellen. Als Entschuldigung für die Panne dürfen T-Mobile-Nutzer am darauffolgenden Sonntag kostenlos Textnachrichten verschicken. Mehr als 85 Millionen SMS werden versendet.
Es war kein gutes Jahr für Silvio Berlusconi: Seine Frau Veronica Lario will sich nach verschiedenen Seitensprüngen von ihm scheiden lassen und ein Gericht hat die Immunität des italienischen Ministerpräsidenten aufgehoben. Die Scheidung könnte ihn am Ende Millionen kosten und die anstehenden Prozesse sein Amt.
Er hat die Führung von Porsche übernommen, als der Sportwagenbauer Anfang der 90er Jahre kurz vor der Pleite stand und machte ihn zu einem der profitabelsten Autobauer der Welt. Den Aufstieg wollte Wendelin Wiedeking mit der Übernahme von Volkwagen krönen. Am Ende kamen die Finanzkrise und Ferdinand Piech dazwischen. Wiedeking muss im Juli seinen Sessel räumen und Porsche wird zehnte Marke bei VW.
Er war der Saubermann des Sports. Jetzt steckt Tiger Woods ganz tief im Sex-Sumpf. Immer mehr Frauen melden sich zu Wort, die mit dem erfolgreichsten Golfer aller Zeiten schon eine Affäre gehabt haben wollen. Woods Ehe liegt in Scherben und auch als sauberer Werbeträger dürfte er nur noch begrenzt gefragt sein.
Vetternwirtschaft und Betrug beim NDR: Die Fernsehspielchefin des Senders soll über Jahre Drehbücher ihres Ehemannes Claus Strobel gekauft und verfilmt haben. Eingereicht wurden die Bücher jedoch unter dem Pseudonym „Niklas Becker“. Später gestand Heinze, unter dem Pseudonym „Marie Funder(-Donoghue)“ auch eigene Texte – zwei Drehbücher und ein Treatment – an den NDR verkauft zu haben. Im August wurde die Fernsehspielchefin vom Dienst suspendiert.
Rente mit 69: Dieses Mal ist es endgültig. Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering, der ewige Parteisoldat, verlässt im November die Traditionsbataillone der Sozialdemokratie. Nach dem Debakel bei der Bundestagswahl macht Müntefering Platz für die nächste Generation. Sigmar Gabriel soll die Partei aus dem Umfragetief führen.
Nach dem Mutterkonzern Arcandor muss auch das Versandhaus Quelle im Oktober Insolvenz anmelden. Die Einkaufshilfe für Millionen Deutsche, der Quelle-Katalog, wird nie wieder erscheinen und bis zu 5000 Mitarbeiter werden ihren Job verlieren.
Endstation für eine deutsche Kult-Marke: Kurz vor dem 150. Jubiläum des Spielzeugherstellers Märklin verweigern die Landesbank Baden-Württemberg und die Kreissparkasse Göppingen dem Unternehmen weitere Kredite. Das ist aber vermutlich nicht der einzige Grund für den Niedergang der Kultmarke. Managementfehler und zunehmend schlechte Qualität haben Märklin erst in Not gebracht. Auch Monate nach der Insolvenz wird noch ein Käufer gesucht.