Verstorbener Palästinenserpräsident Russische Experten: Arafat wurde nicht vergiftet

Moskau · Russische Experten haben eine Polonium-Vergiftung des früheren Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat ausgeschlossen. Arafat sei eines natürlichen Todes und nicht an den Folgen einer Verstrahlung gestorben, erklärte der Direktor der Bundesanstalt für biologische Analysen, Wladimir Oiba, am Donnerstag laut russischen Nachrichtenagenturen.

Während Schweizer Experten eine Vergiftung mit dem radioaktiven Stoff nicht ausgeschlossen hatten, erklärte Anfang Dezember ein drittes mit der Untersuchung beauftragtes französisches Team, es habe keinen Beweis für die These einer Vergiftung des 2004 in Paris verstorbenen Politikers gefunden.

Arafats Witwe Suha hatte 2012 in Frankreich Anzeige gegen Unbekannt wegen Mordes erstattet. Zuvor hatten Schweizer Experten berichtet, sie hätten in Proben aus den persönlichen Sachen Arafats eine erhebliche Konzentration des hochgiftigen Poloniums nachgewiesen. Im Zuge der Ermittlungen der französischen Justiz wurde Arafat exhumiert, und drei Expertenteams in der Schweiz, Frankreich und Russland mit den Untersuchungen betraut.

Arafat war im November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris im Alter von 75 Jahren gestorben. Da seine Witwe Suha damals eine Obduktion ablehnte, blieb die Todesursache zunächst blieb. Viele Palästinenser verdächtigen Israel, ihn vergiftet zu haben, was Israel vehement zurückweist. Der radioaktive Stoff Polonium war auch im Jahr 2006 verwendet worden, um den früheren russischen Spion Alexander Litvinenko in London zu ermorden.

(AFP)
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