Gala-Abend Gauck eröffnet Presseball im Flughafen Tempelhof

Berlin · Der Bundespresseball findet zum ersten Mal seit seinem Umzug von Bonn nach Berlin nicht im Hotel Intercontinental statt, sondern im Gebäude des alten Flughafens Tempelhof. Rund 2000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien feiern gleich zwei wichtige Jubiläen: Vor 25 Jahren fiel die Berliner Mauer, vor 65 Jahren wurde dort die Luftbrücke der Alliierten beendet.

Joachim Gauck schwingt beim Presseball das Tanzbein
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Präsident Gauck eröffnet den Presseball

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Eröffnet wurde der Ball von Bundespräsident Joachim Gauck. Er tanzte den ersten Walzer mit Sonja Mayntz, der Frau des Vorsitzenden der Bundespressekonferenz, RP-Redakteur Gregor Mayntz, und danach mit Partnerin Daniela Schadt. Wie üblich hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abgesagt. Vertreter aus ihrem Kabinett sind Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) und Innenminister Thomas de Maizière (CDU). Ein Konzert von Anna Loos und Silly sowie ein gigantisches Sushi-Karussell, für das die ehemalige Kofferausgabe des Flughafens herhalten musste, sind Höhepunkte der rauschenden Nacht.

Im Vorfeld des Balls hatte es jedoch Ärger um deutlich höhere Ticketpreise gegeben. Weil mehrere Sponsoren abgesprungen waren, hatten sich die Preise für Freunde der Mitglieder der Bundespressekonferenz von einst üblichen 200 auf nun 490 Euro erhöht. Viele langjährige Besucher dürften dem Ball daher ferngeblieben sein.

So rückt ein Thema in den Mittelpunkt: der neue Veranstaltungsort für den Ball. Zum ersten Mal feiern Journalisten, Wirtschaftsvertreter und Politiker in der alten Abfertigungshalle des früheren Berliner Flughafens Tempelhof. Die Designer griffen die naheliegende Idee auf und wollen in der Gestaltung zahlreicher Details an die große Zeit des gehobenen Flugverkehrs erinnern.

Der Gang über den roten Teppich führt an einem alten Propellerflugzeug auf dem Rollfeld vorbei. An den ehemaligen Countern der Fluggesellschaften stehen Kellner und auf dem Gepäckausgabeband mitten in der 100 Meter langen und 16 Meter hohen Halle kreisen Austern und Sushi.

Auch sonst spielt sich fast das ganze Ballgeschehen in der Halle ab: Dinner für 400 Gäste an Tischen, Flanierbereich mit Buffets, Tanzfläche und die Bühne für die Big Band und den Mitternachtsauftritt der Band Silly mit der Sängerin Anna Loos. Weitere Musiker sollen auf einer rollenden Plattform herumgefahren werden. Der Sternekoch Kolja Kleeberg musiziert. Und in der alten Flughafenküche, die mit ihren weißen Kacheln an eine Schlachterei erinnert, gibt es Kochshows.

Eine Cateringfirma baute seit Anfang der Woche eine Küche auf. 50 000 Geschirr- und Besteckteile werden verteilt, 80 Köche kümmern sich um 300 Kilo Fisch, 500 Kilo Fleisch und eine knappe Tonne Gemüse. Die Größenordnung der Feier sei aber kein Problem, hieß es bei dem Unternehmen. Bei der Fußball-WM im Sommer in Brasilien habe man insgesamt 250 000 VIP-Gäste versorgt.

Einige langjährige Details wie die Tombola und der Beauty-Salon wurden von den Veranstaltern von der Bundespressekonferenz gestrichen. Bei den Planungen dürften auch finanzielle Aspekte eine Rolle gespielt haben. Es gibt nicht mehr so viele Sponsoren wie früher. Der Aufwand für die große Party kostet aber weiterhin etwa eine Million Euro wie in den vergangenen Jahren.

(RP,dpa)
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