Murnau Höhlenforscher wird heute operiert

Murnau · Ärzte sehen Genesung optimistisch. Der Höhlenzugang wird geschlossen.

Der gerettete Höhlenforscher Johann Westhauser kann die Intensivstation schon bald wieder verlassen. Er erhole sich weiter und habe eine ruhige Nacht verbracht, teilte die Unfallklinik Murnau mit. "Er isst inzwischen mit gutem Appetit und konnte nach zwei Wochen erstmalig wieder auf eigenen Beinen mobilisiert werden", hieß es am Samstag. Heute sei eine "Stabilisierung der Augenhöhle" geplant. Danach werde Westhauser von der Intensivstation verlegt.

Westhauser hatte am Pfingstsonntag bei einem Steinschlag in 1000 Metern Tiefe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Zunächst sei er zeitweise so tief bewusstlos gewesen, dass er "nicht erweckbar" war, berichtete der Murnauer Arzt Matthias Vogel, der zum Einsatzteam gehörte. Ruhig liegen, den Oberkörper hoch, kein Lärm, wenig Reize und eher kühle Temperatur - die Höhle bot hier nicht einmal die allerschlechtesten Bedingungen für die Kopfverletzung. Erst der Arzt, der sich nach Tagen zu ihm vorkämpfen konnte, konnte Westhauser die starken Medikamente gegen die Schwellung im Gehirn verabreichen, die den Transport möglich machten. Seine mentale Stärke habe eine große Rolle gespielt, so die Ärzte. "Es gibt ja Leute, die bei einer solchen Rettung in Panik geraten, aber er hat das gelassen weggesteckt." Er blieb ruhig - und Ruhe war das, was sein Körper brauchte.

An der Höhle beginnen nun die Aufräumarbeiten. Hunderte Helfer hatten in den vergangenen zwei Wochen viel Material in die Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden geschleppt. Was genau im Berg bleiben soll und was nicht, war gestern noch unklar. Der Eingang der Höhle soll geschlossen werden, um neugierige Besucher abzuhalten und weitere Unglücke zu verhindern.

(dpa)
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