Bauer gesteht: Kanzler-Gans "Doretta" ist ein Ganter

Lenzen/Potsdam (rpo). Männchen oder Weibchen? Die kurz vor Weihnachten begnadigte Kanzler-Gans "Doretta" ist in Wahrheit ein "Mann", Partner "Gert" (der Ganter, nicht der Kanzler), der mit ihr auf einem Mastbetrieb im brandenburgischen Lenzen für Nachwuchs sorgen sollte, ist dagegen eine Gans.

Einen entsprechenden Bericht der "Schweriner Volkszeitung" bestätigte am Samstag der Geschäftsführer der Landschaftspflege GmbH, Horst Möhring.

"Wir wollten keinen hinters Licht führen", versicherte der Landwirt. Erst im Januar sei man auf Grund der sich verändernden Zeichnung des Federkleids von "Doretta" misstrauisch geworden und habe dann die männlichen Geschlechtsmerkmale des Tieres entdeckt. "Nach dem ganzen Presserummel vor Weihnachten wollten wir dann nicht mehr dran rühren". So wurde dem Ganter "Doretta" stillschweigend eine weibliche Partnerin mit in den Taubenschlag gegeben, der als neues Zuhause nach dem weihnachtlichen Überleben diente. Und seine Frau - "damit weiter Ruhe herrscht" - wurde einfach "Gert" getauft.

Das Schicksal von "Doretta" hatte vor Weihnachten bundesweit für Aufsehen gesorgt. Im August vergangenen Jahres hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bei einer Reise durch die östlichen Bundesländer den ökologischen Vorzeigebetrieb besucht und im Hofladen "per Handschlag" eine Weihnachtsgans bestellt. Wegen des Einspruchs der tierliebenden Tochter von Kanzler-Gattin Doris wurde "Doretta" vom Kanzler "begnadigt" und noch auf dem Weg zum Schlachter in ihre Heimat zurückbeordert. Dort fristet das Federvieh als einziger Dauergast im Mastbetrieb jetzt ein "sorgenfreies" Leben, das mit einer großzügigen "Rente" von Kanzler Schröder finanziert wird.

(RPO Archiv)
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