Brandanschlag bei Kiel Auf offener Straße angezündet — Frau stirbt

Kiel · Eine Frau war auf einem Gehweg vor einer Klinik in Kronshagen bei Kiel angezündet worden, nun ist sie laut Polizeiangaben gestorben. Demnach erlag die 38-Jährige ihren schweren Verbrennungen.

Kiel - Frau vor Klinik angezündet
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Die Szene in Kronshagen bei Kiel war grausam: Eine brennende Frau lief über eine Straße. Passanten kamen ihr zur Hilfe und konnten das Feuer löschen. Dennoch ist die Frau nun ihren Verletzungen erlegen.

Das Opfer habe am ganzen Körper gebrannt, sagte ein Polizeisprecher kurz nach der Tat. Sie schwebe in Lebensgefahr, hieß es. "Man konnte nicht mehr erkennen, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt."

Kurze Zeit nach der Tat war ein 41-Jähriger festgenommen worden — laut Polizei der von dem Opfer getrennt lebende Ehemann. Die beiden wohnten demnach seit vielen Jahren in Kiel. Beide waren laut Polizeiangaben vor rund 20 Jahren aus Afrika nach Deutschland eingereist. Der Mann habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Hintergründe und Motive stünden noch nicht abschließend fest. "Eine Beziehungstat kann jedoch angenommen werden", heißt es in der Polizeimitteilung. Die Kieler Mordkommission ermittelt.

"Sie hat so geschrien"

Zwischen zehn und 20 Passanten wurden Zeugen der Tat. Ein Passantin beobachtete das schreckliche Geschehen am Morgen aus der Nähe. Sie habe einen Mann und eine Frau und auch Flammen gesehen. "Da war mir klar, da zündet jemand die Frau an", beschrieb die Augenzeugin.

Dann sei sie in das Klinikum gerannt und habe die Polizei sowie den Notarzt alarmiert. "Die Frau hat lichterloh gebrannt." Passanten hätten zunächst versucht, die Flammen mit Decken zu ersticken. Schließlich sei ein Mann mit Feuerlöscher herbeigestürmt. "Das war eine gefühlte Ewigkeit bis die Flammen aus waren."

Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. "Das werde ich meinen Lebtag nicht vergessen", sagte die Augenzeugin. "Sie hat so geschrien." Als die 38-Jährige schließlich von den Einsatzkräften in den Rettungswagen geschoben wurde, habe das Opfer gerufen: "Meine Kinder, meine Kinder, was wird mit meinen Kindern?"

(vek / dpa)
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