Kiel Kieler Klinik-Chef verärgert über Reha-Zentren

Kiel · Wegen der Ausbreitung eines gefährlichen Keims am Uniklinikum in Kiel sollen sich Reha-Einrichtungen in Schleswig-Holstein gegen die Aufnahme von Patienten aus der Klinik sperren oder Auflagen machen. "Wir haben Hinweise, dass sich neun Einrichtungen verweigern oder eine Untersuchung über Keime zur Bedingung machen", sagte ein Sprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH). Zuvor hatte UKSH-Chef Jens Scholz gesagt, er könne über solche Aussagen nur den Kopf schütteln. Alle Patienten, die nicht auf den beiden betroffenen und ohnehin isolierten Intensivstationen lägen, könnten den Keim gar nicht haben.

Seit Mitte Dezember ist bei 31 Patienten der Klinik das Bakterium Acinetobacter baumannii in multiresistenter Form nachgewiesen worden. Zwölf Patienten starben. Bei drei von ihnen könnte der Keim nach Auskunft der Ärzte Todesursache sein. Bei den anderen neun waren laut Klinik die ursprünglichen Erkrankungen die Todesursachen. Aktuell sind 16 infizierte Patienten bekannt. In den vergangenen Tagen hätten Bürger erklärt, sie wollten nicht im UKSH behandelt werden, sagte der Ärztliche Leiter des Kieler Rettungsdienstes, Wolfgang Lotz.

(dpa)
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