Essen Kinderschutzbund will Gesundheit als Schulfach

Essen · Diabetes, falsche Ernährung und Stress zehren heute schon an der Leistungsfähigkeit der Grundschulkinder. Um dem entgegenzuwirken, hat der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) gemeinsam mit dem Grönemeyer-Institut und dem Prosoz-Institut für Sozialforschung Unterrichtsmaterial zum Thema Gesundheit entwickelt. Auf lange Sicht könne so eine Art Schulfach etabliert werden. In der Essener Karlschule stellten die Initiatoren ihr Projekt mit Kindern der ersten und zweiten Klasse vor.

"Der Weg zu einem gesunden Leben beginnt im Grundschulalter", sagte Dietrich Grönemeyer, Rückenspezialist aus Bochum und Leiter des Grönemeyer-Instituts. Deshalb müsse frühzeitig damit begonnen werden, das Bewusstsein der Kinder zu fördern. In dem 170-seitigen Ratgeber präsentieren die Initiatoren Übungen zur Bewegung, Entspannung sowie Tipps zur gesunden Ernährung. Das Material richtet sich an Schüler, Lehrer und Eltern. Darunter sind Tipps wie "So mache ich mir eine gesunde Pizza" oder Übungen wie "Zehengrabschen", bei der die Kinder ihre Feinmotorik trainieren können. Schulen sollen das Material spätestens Ende des Jahres kostenlos über die Webseiten der Projektpartner beziehen können.

Den Impuls für das Vorhaben gab 2012 die viel beachtete Studie "Große Ohren für kleine Leute!" zur Situation der Kindergesundheit, die ebenfalls vom DKSB sowie dem Grönemeyer- und Prosoz-Institut entwickelt wurde. Damals beschrieben die Herausgeber bereits Themen wie Stress und gesunde Ernährung in der Grundschule. Ein Ergebnis der Studie: Kinder zeigen aus eigenem Antrieb Interesse an Gesundheit. "Die Schulen müssen auf die sensiblen Signale der Kinder eingehen", sagte DKSB-Geschäftsführer Friedhelm Güthoff. Dazu diene das Unterrichtsmaterial.

(jaco)
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