Köln Klarer Sieg, gute Quote für Elaiza

Köln · Der deutsche ESC-Beitrag ist eine No-Name-Band aus Profi-Musikerinnen.

Den Überraschungssieg des nahezu unbekannten Trios Elzbieta Steinmetz (21), Natalie Plöger (28) und Yvonne Grünwald (29) sahen im Schnitt 3,9 Millionen Zuschauer. Die drei sind Elaiza und vertreten Deutschland am 10. Mai beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen. Die ARD verzeichnete beim Telefonvoting mehr als 1,9 Millionen Anrufe. Beim entscheidenden dritten Voting mit 721 000 Anrufen und SMS-Stimmen erhielten Elaiza 55 Prozent, die Erfolgsband Unheilig um Bernd Graf dagegen nur 45 Prozent. Obwohl Elaiza noch vor zwei Wochen nahezu unbekannt war, ist das Trio keine Wiederholung des Lena-Wunders: Alle drei Frauen sind Profi-Musikerinnen. Elzbieta "Ela" Steinmetz, in der Ukraine geboren, nach dem frühen Tod des Vaters (ebenfalls Musiker) in der polnischen Heimat der Mutter aufgewachsen und seit fünf Jahren im saarländischen Schiffwieler zuhause, ist schon länger als Singer-Songwriterin tätig. Yvonne Grünwald (Akkordeon) hat an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin studiert und spielt mit ihrem Trio Les Accordés (französisch: Die Gestimmten) Arien und Duette aus Opern und Operetten. Natalie Plöger hat 2010 an der Hochschule für Musik in Detmold ihr Kontrabass-Diplom gemacht und tritt in verschiedenen Besetzungen und Projekten auf — Elaiza ist davon nur eines.

Dass das Trio großes Potential hat, zeigte sich nicht erst beim NDR-Clubkonzert, bei dem es die Teilnahme am Vorentscheid gewann. Im vergangenen Jahr siegte Elaiza beim Frankfurter "Women of the World Festival". Diese Karriere wird länger dauern als der ESC.

(RP)
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