Ärzte rechnen mit baldiger Heilung Lassa-Patient aus Koma erwacht

Frankfurt/Main (rpo). Der Lassa-Patient an der Frankfurter Uniklinik ist aus dem künstlichen Koma erwacht. Der 68-jährige Arzt aus Sierra Leone nehme wieder Kontakt mit seiner Umwelt auf, teilte die Klinik am Montag mit. Er erkenne sicher seine Familie, die am Sonntag erstmals unter strengen Sicherheitsvorkehrungen auf der Isolierstation gewesen sei. Außerdem mache er die ersten Sprechversuche, die nach der langen Zeit der maschinellen Beatmung besonders schwierig seien.

Der Mann liegt seit dem 21. Juli auf der Quarantäne-Station der Frankfurter Uniklinik. Der mit einer Deutschen verheiratete Chirurg aus Sierra Leone war am 11. Juli über Brüssel nach Deutschland eingereist und mit einem Krankentransport von Frankfurt ins Klinikum Münster gebracht worden. Dort war die Lassa-Infektion diagnostiziert worden, woraufhin der Patient nach Frankfurt zurückgebracht worden war.

Bei dem Patienten sei aber weiterhin das Lassa-Virus im Blut und anderen Körpersekreten nachweisbar, erklärte die Klinik. Deshalb seien auch bis auf weiteres die strengen und personalintensiven Isolations- und Überwachungsmaßnahmen erforderlich. Die Ärzte gingen nun noch zuversichtlicher davon aus, dass der Patient im Verlauf der nächsten Wochen seine Infektion unter weiterer Intensivüberwachung langsam überwinden werde. Wie bei allen anderen Kontaktpersonen zeigten sich auch bei den Familienangehörigen des Mannes bisher keine Krankheitssymptome, so dass es wahrscheinliche keine Übertragung der Infektion auf andere gegeben habe.

(ap)
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