Leinwand-Ikone der 50er Jahre Schauspielerin Anita Ekberg gestorben

Rom · Die schwedische Schauspielerin Anita Ekberg, die durch ihre Rolle in "La Dolce Vita" zur Leinwand-Ikone wurde, ist italienischen Medienberichten zufolge gestorben.

 Anita Ekbergs berühmte Szene im Trevi-Brunnen im Film "La Dolce Vita".

Anita Ekbergs berühmte Szene im Trevi-Brunnen im Film "La Dolce Vita".

Foto: OFF, AFP

Sie starb nach einem Bericht von "La Repubblica" am Sonntag in einem Krankenhaus bei Rom und wurde 83 Jahre alt. Ekberg war in den 50er Jahren ein Sexsymbol, zu ihren berühmtesten Auftritten gehört die Badeszene im Trevi-Brunnen in Fellinis "La Dolce Vita" (Das süße Leben). Ekberg war kurz nach Weihnachten in die Klinik eingeliefert worden. Die letzten Tage ihres Lebens sei sie sehr traurig gewesen, sagte ihre Anwältin Patrizia Ubaldi. "Sie hatte gehofft, gesund zu werden, was einfach nicht passierte." Ekberg lebte bis zu ihrem Tod in Italien. Das Begräbnis soll in den kommenden Tagen stattfinden.

Ihr kurvenreicher Körper und ihr glamouröser Lebensstil machten Ekberg in den 1950er und 1960er Jahren zum Sexsymbol und zum Liebling der Klatschblätter. Einige davon nannten sie mit Blick auf ihre skandinavische Herkunft "Eisberg". Sie heiratete zweimal, bekam aber nie Kinder - was sie später in ihrem Leben bereute. Zu ihrer Heimat hatte sie eine schwierige Beziehung. Sie übernahm nie die Hauptrolle in einem schwedischen Film und wurde von schwedischen Journalisten oft wegen der Auswanderung kritisiert und für ihren amerikanischen Akzent verspottet.

Ekberg wurde am 29. September 1931 in Malmö in Südschweden geboren und wuchs mit sieben Geschwistern auf. 1951 gewann sie die Wahl zur Miss Schweden, nachdem sie auf der Straße entdeckt worden war. Für Schweden trat sie anschließend auch um den Titel der Miss Universe in den USA an. Sie gewann zwar nicht, blieb aber in Hollywood. Sie arbeitete als Model und übernahm erste kleine Filmrollen. Mit Federico Fellinis "La Dolce Vita" wurde sie schließlich zum Weltstar. Die Szene, in der Ekberg in einem schwarzen Kleid im Trevi-Brunnen steht und mit offenen Armen nach ihrem Filmpartner Marcello Mastroianni ruft, gilt als eine der berühmtesten der Filmgeschichte.

In einer schwedischen Fernsehsendung erinnerte sich Ekberg 2005 an den Dreh. Dieser habe im Februar stattgefunden und das Wasser sei eiskalt gewesen. Mastroianni sei so betrunken gewesen, dass er im Brunnen immer wieder umfiel. "Und ich stand da und fror. Sie mussten mich aus dem Wasser heben, weil ich meine Beine nicht mehr spüren konnte." Ekberg trat in den folgenden Jahren auch in weiteren Filmen in Italien auf, die aber weitaus weniger Aufsehen erregten. Mit Fellini arbeitete sie wieder in "Clowns" und "Intervista" zusammen.

1956 heirate Ekberg den Briten Anthony Steel, ließ sich vier Jahre später aber wieder von ihm scheiden. 1963 heiratet sie den Schauspieler Rik van Nutter, aber auch diese Ehe scheiterte. In einem Interview mit der schwedischen Boulevardzeitung "Aftonbladet" sagte Ekberg 2006, das Einzige, das sie im Leben bedauere, sei, dass sie nie Kinder bekommen habe. "Ich hätte gern ein Kind gehabt, am liebsten einen Sohn. Es kam nicht so. Das ist das Leben und das muss man einfach akzeptieren."

In dem Interview zu ihrem 75. Geburtstag sagte die Schwedin auch, sie habe keine Angst vor dem Tod. "Es ärgert mich nur, dass ich anderen nicht über den Tod erzählen kann, wo die Seele hingeht und ob es danach ein Leben gibt", sagte sie. "Ich weiß nicht, ob das Paradies oder die Hölle existiert, aber ich bin sicher, die Hölle ist cooler."

(AFP/ap)
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