Transgender-Covershooting für die "Vanity-Fair" Bruce Jenner bekommt von allen Seiten Beifall

New York · Bruce Jenner bekommt für seine Hochglanz-Fotostrecke in der "Vanity Fair" ungewöhnlich viel Zuspruch. Seine Stieftochter Kim Kardashian stärkte ihrem Vater via Twitter den Rücken. Auch Popstars wie Lady Gaga oder Anastasia gratulierten Jenner zu seinem Schritt.

So veränderte sich Bruce Jenner zur Frau
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Kim Kardashians Stiefvater Bruce Jenner, der sich jetzt Caitlyn nennt, schlägt nach seinem Bekenntnis zur Transsexualität und dem Transgender-Covershooting für die "Vanity Fair" eine Welle des Zuspruchs entgegen. Auf seinem neuen Twitter-Account sammelte er innerhalb kürzester Zeit knapp 1,9 Millionen Follower. "Ich bin so glücklich, nach einem so langen Ringen mein wahres Ich zu leben", postete sie. "Willkommen in der Welt, Caitlyn. Ich kann es kaum erwarten, sie/mich kennenzulernen."

Jenners Familie und viele Prominente reagierten äußerst positiv. Stieftochter Kim Kardashian twitterte: "Sei glücklich, sei stolz, lebe dein Leben auf DEINE Art." "Danke, dass du ein Teil unser aller Leben bist und deine Bühne nutzt, um das Denken der Menschen zu verändern", twitterte Lady Gaga. Sängerin Anastacia begrüßte die "liebenswerte Lady".

Jenner hat mit seinem früheren Leben als Mann abgeschlossen. "Call me Caitlyn" (auf deutsch: "Nennt mich Caitlyn") prangt auf dem Titel des US-Magazins "Vanity Fair" - dazu das Foto einer Frau mit brünetten Haaren in weißer Korsage. Im April hatte er öffentlich gemacht, künftig nicht mehr als Mann leben zu wollen: "Ich bin eine Frau." In den vergangenen Jahren war Jenner vor allem als Stiefvater von Fernsehpromi Kim Kardashian bekanntgeworden. Die Print-Ausgabe der "Vanity Fair" soll am Dienstag kommender Woche erscheinen.

Zwei Tage lang dauerte es, bis Starfotografin Annie Leibovitz (65) alle Bilder im Kasten hatte. Jenner verglich diese Zeit mit dem Olympiasieg 1976: "Das war ein guter Tag, aber die letzten paar Tage waren besser." In einem Video, das das Magazin veröffentlicht hat, sagte Jenner: "Vielleicht war ich bei den Olympischen Spielen, weil ich vor einer Menge Dinge weggerannt bin." Er wolle damit die Leistung aber nicht schmälern, er sei sehr stolz darauf.

"Bruce musste immer eine Lüge erzählen. Er lebte diese Lüge", so der 65-Jährige in dem Video. "Caitlyn hat keine Geheimnisse. Sobald das Vanity Fair-Cover draußen ist, bin ich frei." Als Frau angesprochen zu werden, sei allerdings noch ungewohnt. Neulich habe sie einen Mann getroffen und sich gewohnheitsmäßig mit "Hi, ich bin Bruce" vorgestellt. "Und ich dann: oh nein, es ist nicht Bruce, ich hab's vermasselt."

Jenner erklärte, eine Panikattacke nach einer Operation gehabt zu haben, in der ihr Gesicht im März weiblicher gemacht wurde: "Was habe ich mir nur selbst angetan?", habe sie gedacht. Dieser Gedanke sei danach aber nicht wiedergekommen. Sie wolle nicht eines Tages auf dem Sterbebett liegen und sagen müssen: "Du hast dein ganzes Leben verschwendet. Du hast dich nie mit dir selbst auseinandergesetzt." Das werde nun nicht mehr geschehen.

(dpa)
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