Rapper Bushido: "Du hast in Deutschland einen Mord frei"

München · Der Rapper Bushido hat die aus seiner Sicht zu geringen Jugendstrafen mit scharfen Worten kritisiert. In der Jugendstrafanstalt sei es "wie im Jugendclub", sagte der 31-Jährige, der selbst einmal drei Wochen in U-Haft saß, dem "Focus".

Bushidos Film feiert Premiere
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"Ich weiß nicht, ob ich das sagen soll: Du hast in Deutschland theoretisch einen Mord frei. Gehst Du über Totschlag, kriegst Du vier Jahre auf Bewährung."

Bushido fügte hinzu: "Ich hätte nie gedealt, würde darauf Handabhacken stehen." Inzwischen sei er allerdings stolz darauf, dass er nur in Untersuchungshaft gesessen habe. Er habe nie im Knast enden wollen. Daher habe er auch nicht gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen. Für ihn sei immer klar gewesen, dass er erfolgreich, bekannt und reich sein wollte, sagte er. "Und ich wusste von Anfang an, dass der Weg dahin mich nicht über eine Kleinkriminellen-Karriere führt."

Bushido bereut nichts

Der Rapper habe keine Probleme mit seiner Vergangenheit, sagte er dem Kölner "Sonntag-Express". "Es gibt nichts, was ich wirklich bereue. Weder dass ich aus Faulheit mein Abitur abgebrochen habe, noch dass ich die eine oder andere Schlägerei gehabt habe oder mir ein beleidigendes Wort rausgerutscht ist", so Bushido. Im Endeffekt habe er immer zu seinen Fehlern gestanden, auch wenn er dann das eine oder andere Mal gedacht habe: "Mensch, hättest du doch die Klappe gehalten."

Er denke, das werde auch weiter in seinem Leben passieren. Manchmal fühle er sich aber auch missverstanden, "wie Don Quichotte, der gegen die Windmühlen kämpfte". Er habe das Gefühl, dass das erste Kapitel abgeschlossen sei, sagte der Rapper. Er wolle nun "eine Familie gründen, meine Kinder anständig erziehen und zu gesunden, starken Persönlichkeiten machen".

(APD/sdr)
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