Auftritt in Brüssel Conchita Wurst spricht im EU-Parlament
Brüssel · Der österreichische Travestiekünstler Conchita Wurst alias Thomas Neuwirth hat im EU-Parlament um Toleranz für jede sexuelle Gesinnung geworben. "Jeder sollte das Recht haben zu lieben, wen er will, und sollte damit ohne Angst und in Frieden leben können", sagte der Gewinner des Eurovision Song Contest 2014 in Brüssel.
Conchita Wurst spricht im EU-Parlament
Die Grünen-Fraktion des EU-Parlaments hatte Wurst eingeladen, um darauf aufmerksam zu machen, dass in Europa immer noch Menschen aufgrund ihrer Sexualität diskriminiert würden. Unter dem Motto "Conchita, die europäische Stimme" stand am Mittag noch ein Konzert vor dem Parlament auf dem Programm.
Der Gewinn des Musikwettbewerbs sei ein großes Statement für mehr Toleranz gewesen, sagte Wurst. Die Vollbart-Diva hatte am 10. Mai den ESC-Wettbewerb in Kopenhagen mit dem Titel "Rise like a phoenix" gewonnen - als erster Sänger aus Österreich seit Udo Jürgens 1966.
Auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn bekundete daraufhin seine Freude über den Sieg. Es gebe "im bunten Garten Gottes" auch Menschen, die sich als das jeweils andere Geschlecht fühlen, "und die verdienen natürlich unseren vollen Respekt, unsere Hochachtung als Menschen", so Schönborn wörtlich. Das Thema Toleranz ist auch nach den Worten des Kardinals "ein reales, ein großes Thema", das aber noch eine größere, weltweite Dimension habe. Wenn etwa Terrorgruppen wie Boko Haram Mädchen entführen und zum Übertritt zum Islam zwingen, sei das "erschreckendste Intoleranz".
Am 25. November wird auch Papst Franziskus vor dem EU-Parlament in Straßburg reden. Da es bei der derzeitigen Bischofssynode im Vatikan zu Ehe und Familie auch um Fragen nach Homosexualität geht, könnten diese Themen auch beim Besuch des katholischen Kirchenoberhaupts angesprochen werden.
