Sängerin Shakira Die mächtigste Frau des Kontinents

Bogota · Wenn Shakira zur Audienz bittet, dann sind Lateinamerikas Spitzenpolitiker schnell zur Stelle. Sie wissen: Die 34 Jahre alte Sängerin aus Kolumbien ist mehr als nur eine hüftschwingende Plattenmillionärin, sie ist wohl längst die mächtigste und einflussreichste Frau des Kontinents.

Shakira - die Frau des Jahres
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Für ihre Stiftung sammelte Shakira zuletzt die wichtigsten Unternehmer aus ganz Amerika ein. Der US-Amerikaner Warren Buffet zahlt genauso in Shakiras "Stiftungskasse" wie Mexikos Milliardär Carlos Slim. Offenbar weiß Shakira die Mächtigen dieser Welt zu überzeugen.

Shakira belässt es aber nicht bei effektvollen Gutmenschen-Auftritten, sie baut ihr politisches Netzwerk konsequent aus. Eine ihrer wichtigsten Mitstreiterinnen hat sie in den vergangenen Jahren zielstrebig in die politische Szene eingeführt: Maria Emma Mejia war einst kolumbianische Außenministerin.

Gern anonym und ohne Medientross

Später managte Mejia die Shakira-Stiftung. Inzwischen ist sie als Generalsekretärin des südamerikanischen Staatenbundes Unasur mit direktem Zugang zu allen Staatschefs der Region der politisch lange Arm des Shakira-Konzerns. Shakira selbst nutzt ihre Prominenz weiter, um Türen zu öffnen.

Dabei unterscheidet sie ihre Ernsthaftigkeit von der Sozial-PR anderer Stars. Shakira besucht gerne anonym und ohne Medientross die von ihr betreuten Projekte. Sie will wissen, was vor Ort vor sich geht. Blitzlichtgewitter ist dabei nicht sehr hilfreich.

Wahrscheinlich sind es diese Reisen durch alle gesellschaftlichen Schichten, die ihre Rolle so einzigartig machen: Morgens im Armenviertel, nachmittags zum Tee im Präsidentenpalast.

Ein kluger Schachzug

Die populärste und erfolgreichste Künstlerin Lateinamerikas ist sie sowieso, Botschafterin des Kinderhilfswerks Unicef seit vielen Jahren und nun auch noch Beraterin von US-Präsident Barack Obama.

Ein kluger Schachzug Obamas mit Blick auf die Präsidentenwahl 2012 und die heiß umworbenen Stimmen der Latinos in den USA. Shakira soll das Weiße Haus in Fragen der Migrationspolitik beraten. Eine der brennendsten Fragen aus Sicht der lateinamerikanischen Regierungen angesichts der Millionen illegal in den USA lebenden Einwanderer.

"Es bringt mich auf die Palme, wenn ich die Ungerechtigkeit auf dieser Welt sehe", begründet Shakira ihr soziales Engagement. Mit ihrer Stiftung "pies descalzos" baut Shakira Schulen in den Regionen des Landes, aus denen sich der Staat längst zurückgezogen hat.

Grundstück in Haiti gekauft

Mehr als 7000 Kinder hat sie auf diese Weise bislang aus den Armenvierteln Kolumbiens geholt. Kinder, die inmitten des Drogenkrieges als verloren galten und nun schulische Höchstleistungen abliefern, sind ihre besten Argumente.

Ihr Engagement ist länderübergreifend: In Haiti hat sie ein Grundstück gekauft, auch dort sollen bald Hunderte Kinder in eine hochmoderne Schule gehen.

(csr)
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