Aufregung um Markus Lanz Dieter Nuhr startet Online-Petition gegen Online-Petitionen

Berlin · Vor dem Hintergrund der Online-Petition gegen Moderator Markus Lanz hat der Kabarettist Dieter Nuhr eine eigene digitale Unterschriftenaktion gestartet.

Dieter Nuhr für Markus Lanz:  Online-Petition gegen Online-Petitionen
Foto: dpa, Jörg Carstensen

Die von Nuhr am Sonntag veröffentlichte Online-Petition unter dem Motto "Gegen digitales Mobbing, binäre Erregung und Onlinepetitionswahn" wurde allerdings am Sonntagsabend auf der Webseite Openpetition wieder gesperrt. Als Grund wurde "Nichtbeachtung der Nutzungsbedingungen" angegeben.

Nuhr erklärte in seiner ironisch gehaltenen Online-Petition gegen Online-Petitionen, er wolle "zum König des Internets" ausgerufen werden und dann bestimmen dürfen, "wer sich äußern darf und wer nicht". Da heute jeder mit ein paar Klicks Online-Petitionen starten und sich anonym äußern könne, seien "der digitalen Mobbildung" keine Grenzen mehr gesetzt. Die Anonymität des Internets führe zur "Bildung eines unzivilisierten öffentlichen Raumes, vergleichbar mit den rechtsfreien Räumen der prähistorischen Gesellschaften", hieß es in den Aufruf.

"Meine so schön formulierte Onlinepetition wurde aus Gründen freier Meinungsäußerung gesperrt" schrieb Nuhr auf Twitter. Inzwischen hat ein anderer Internetnutzer eine neue Petition für den Erhalt von Nuhrs Petition gestartet. Nuhr solle auch weiterhin die Chance haben, "König von Deutschland zu werden", hieß es darin.

Meine so schön formulierte Onlinepetition wurde aus Gründen freier Meinungsäußerung gesperrt...

Auslöser für die Online-Petition gegen ZDF-Moderator Lanz war ein Interview mit der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Ihm wurde vorgeworfen, Wagenknecht häufig ins Wort gefallen zu sein. Als Folge des Gesprächs startete im Internet eine Online-Petition mit dem Titel "Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag". Die Unterzeichner forderten das ZDF auf, Lanz, der auch wegen seiner Moderation von "Wetten, dass..?" in der Kritik steht, zu entlassen. Bis Montagmittag überstieg die Zahl der Unterstützer bereits die Marke von 220.000.

(AFP)
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