Giuliana Farfalla "Playboy" zeigt erstmals ein Transgender-Model auf dem Cover
Düsseldorf · Vor dem Start des RTL-Dschungelcamps hat sich Giuliana Farfalla für den "Playboy" ausgezogen. Für das Männermagazin ist es eine Premiere: Zum ersten Mal ziert ein Transgender-Model das Titelblatt der deutschen Ausgabe.
Giuliana Farfalla wurde als Junge geboren. Aber schon als kleines Kind habe sie gemerkt, dass sie im falschen Körper steckt, sagt die heute 21-Jährige aus Baden-Württemberg. "Ich habe das meiner Mutter erzählt, sie hat das direkt mit mir in Angriff genommen, und wir haben Ärzte aufgesucht", sagte sie dem Fernsehsender RTL. Als Jugendliche habe sie eine Geschlechtsanpassung vornehmen lassen.
Bekannt wurde Farfalla im Jahr 2017, als sie an der zwölften Staffel von Heidi Klums "Germany's Next Topmodel" (GNTM) teilnahm. Nächste Woche zieht sie nun ins RTL-Dschungelcamp ein. Der Fernsehsender bestätigte am Dienstag, dass sie eine der zwölf Kandidaten ist. Aber vor ihrem Abflug nach Australien ließ sie sich noch vom "Playboy" fotografieren, wie das Magazin auf seiner Webseite schreibt. Die Ausgabe mit den Bildern erscheint am Donnerstag - gut eine Woche vor dem Start von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus".
Nach Angaben der Zeitschrift entstanden die Fotos auf einem luxuriösen Anwesen in Los Angeles. Farfalla zeigt sich auf den Bildern in verschiedenen Posen. Mal trägt sie nur einen Slip, wie auf der Titelseite der Ausgabe (weitere Motive exklusiv auf der Seite des Playboy). Mal ist die 21-Jährige ganz nackt. So weit, so normal für ein Männermagazin.
Trotzdem sind die Bilder etwas Neues für die Zeitschrift: "Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen "Playboy" ziert eine Transsexuelle den Titel", schreibt die Redaktion auf ihrer Homepage. Die US-Ausgabe hatte schon in der November-Ausgabe erstmals ein Transgender-Model zum Playmate des Monats gekürt. Ines Rau, Französin mit nordafrikanischer Abstammung, war auf der Doppelseite im Innenteil zu sehen.
Sie wolle als Frau erfolgreich sein und nicht als Transgender-Model, aber das gelinge ihr nur "zum Teil", sagte Farfalla dem "Playboy". "Der biologische Aspekt ist immer ein Thema." Sie verstehe, dass sich viele Menschen dafür interessierten, sie habe sich damit abgefunden. "Und letztlich macht mich das als Person ja auch aus."
In dem Interview sagt die 21-Jährige auch, wie ihr Traummann aussieht. "Er sollte auf alle Fälle größer sein als ich, mindestens 1,80. Schöne Zähne, gepflegter Dreitagebart. Schöne Augenbrauen, schöne Haare."
Wenn sie einen Mann kennen lerne, erzähle sie ihm aber erst später, dass sie als Junge zur Welt gekommen ist. "Ich sitze nicht gleich beim ersten Date da und sage: 'Hey du, hör mal zu, ich bin keine biologische Frau.'" Das sage sie erst, wenn sie den Mann besser kenne. "Aber das ist ja auch normal!", meint Farfalla. "Kein Mensch packt direkt beim ersten Date alles aus." Als sie mit der Zeitschrift sprach, war sie nach eigenen Angaben Single.