Spontane Entscheidung Eddie Murphy wird Oscar-Gastgeber

Berlin (RPO). US-Komiker Eddie Murphy soll der Oscar-Gala zu neuem Glanz verhelfen. Der 50-Jährige ("Beverly Hills Cop") wird die nächste Verleihung der Filmpreise am 26. Februar 2012 moderieren, wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences mitteilte.

Oscar 2011: die Preisverleihung
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Murphy sagte, er sei äußerst geehrt, in die Fußstapfen früherer Gastgeber wie Billy Crystal oder Whoopi Goldberg zu treten. Nach zwei Moderatorenduos und stark sinkenden Einschaltquoten wollen die Oscars offenbar mit dem schlagfertigen Komiker wieder an die Tradition früherer Tage anknüpfen.

Brett Ratner, einer der Produzenten der Zeremonie, würdigte Murphy als komödiantisches Genie. Er werde die Gala durch Spontaneität und Herz bereichern. Für Ratner lag die Personalentscheidung quasi auf der Hand: Der Regisseur hat gerade mit Murphy und Ben Stiller den Actionfilm "Tower Heist" gedreht, der am 3. November in Deutschland unter dem Titel "Aushilfsgangster" in die Kinos kommt.

Absage lag nahe

Allerdings hatte Ratner durchaus mit einer Absage Murphys gerechnet. Denn die Moderation der Oscars gilt als einer der prestigeträchtigsten und zugleich wegen der großen Gefahr des Scheiterns auch als einer der am wenigsten begehrten Jobs in der Unterhaltungsindustrie.

Ohne ihre gute persönliche Beziehung hätte Murphy vermutlich abgelehnt, sagte Ratner der US-Zeitschrift "Entertainment Weekly". "Er versteht es nicht nur, eine Menschenmenge zu unterhalten, sondern auch, Menschen zu bewegen. Er ist ein Geschichtenerzähler", würdigte Ratner Murphy. Ihm zufolge war die Personalie eine spontane Entscheidung, die erst am vergangenen Wochenende gefällt wurde.

Die Verkündung des Oscar-Moderators ist damit ungewöhnlich früh erfolgt. Die Schauspieler Anne Hathaway ("Der Teufel trägt Prada") und James Franco ("Milk") waren der Öffentlichkeit erst im vergangenen November präsentiert worden.

Mit dem als "nächste Generation der Hollywood-Ikonen" gepriesenen Duo hatte die Academy ihre Bemühungen fortgesetzt, wieder mehr und vor allem auch jüngere Zuschauer für die Oscars zu begeistern. Die Rechnung ging jedoch nicht auf: Neben teils harscher Kritik an der Leistung der Gastgeber waren die Einschaltquoten in den USA im Vergleich zu den Vorgängern Steve Martin und Alec Baldwin um zehn Prozent gesunken.

Nun hat die Academy offenbar ihre Strategie geändert. Produzent Don Mischer bezeichnete Murphy in der Pressemitteilung als einen Unterhalter, der Menschen jeden Alters anspreche. Außerdem kehren die Macher wieder zu einem alleinigen Moderator zurück. Auf diese Weise werde das Tempo der Show erhöht, die hoffentlich im nächsten Jahr nicht über drei Stunden dauern werde, sagte Mischer dem Branchenblatt "The Hollywood Reporter".

Karrierehoch in den 1980er Jahren

Aber auch Murphy dürfte von dem Job profitieren - so er die Erwartungen nicht enttäuscht. Der Stand-up-Komiker war in den 1980er Jahren dank Filmen wie "Nur 48 Stunden" und "Beverly Hills Cop" zu einem der bestbezahlten Schauspieler Hollywoods aufgestiegen. Nach einem Karrieretief hatte er ab Ende der 1990er Jahre vor allem mit kindgerechten Filmen, gern auch in Mehrfachrollen oder mit künstlichen Speckschwarten Erfolg. Unter anderem lieh er dem Esel in den "Shrek"-Animationsfilmen seine Stimme.

Dass er auch noch anders konnte, bewies Murphy mit der Charakterrolle in dem Musical "Dreamgirls", für die er 2007 für einen Oscar als bester Nebendarsteller nominiert war. Dafür erhielt er im Jahr darauf für jede seiner drei Rollen in der Komödie "Norbit" den Anti-Preis Goldene Himbeere.

Sein neuer Film "Aushilfsgangster" wird hingegen dank zahlreicher Vorschusslorbeeren mit Spannung erwartet. Darin führen Murphy und Stiller Opfer eines Finanzbetrügers auf einem Raubzug an, um sich ihr Geld von dem Kriminellen zurückzuholen. Zu der hochkarätigen Besetzung gehören auch Casey Affleck, Matthew Broderick und Gabourey Sidibe.

(DAPD)
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