Jahresrückblick Von diesen Menschen nahmen wir 2014 Abschied
5. Januar - Eusébio da Silva Ferreira (71): Der Portugiese, kurz Eusébio genannt, spielte 15 Jahre für Benfica Lissabon. 1965 wurde der "Schwarze Panther" zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.
11. Januar - Ariel Scharon (85): Der israelische Ministerpräsident der Jahre 2001 bis 2006 galt den einen als Kriegstreiber, den anderen als Nationalheld. Er ließ sein Land einzäunen und befahl den Rückzug aus dem Gaza-Streifen, ehe er 2006 ins Koma fiel.
20. Januar - Claudio Abbado (80): Als Dirigent an der Mailänder Skala, der Wiener Staatsoper und bis 2002 der Berliner Philharmoniker wurde er zur Legende. Zuletzt überzeugte der Italiener mit Aufführungen seines Luzern Festival Orchestra.
27. Januar - Pete Seeger (94): Sein Folk-Song "Where Have All the Flowers Gone" wurde zur Hymne der Friedensbewegung. Aus der Feder des Amerikaners stammt auch "We Shall Overcome".
1. Februar - Maximilian Schell (83): Für seine Rolle in "Das Urteil von Nürnberg" bekam der gebürtige Wiener 1962 den Oscar. Insgesamt wirkte der Schauspieler in rund hundert Filmen mit. Im Fernsehen moderierte er Geschichtssendungen.
2. Februar - Philip Seymour Hoffman (46): Der Durchbruch gelang dem US-Schauspieler mit der Rolle des Schriftstellers Truman Capote, für die er 2006 den Oscar bekam. Seine Heroinsucht wurde ihm zum Verhängnis.
2. April - Urs Widmer (75): Der Schweizer Schriftsteller hinterlässt eine Fülle von Romanen, Erzählungen, Theaterstücken und Hörspielen. Sein Durchbruch kam 2000 mit dem Roman "Der Geliebte der Mutter".
17. April - Gabriel Garcia Márquez (87): Der kolumbianische Dichter, Erzähler und Nobelpreisträger wurde 1967 mit seinem Roman "Hundert Jahre Einsamkeit" weltberühmt. Er lebte vier Jahrzehnte in Mexiko.
1. Mai - Manfred von Richthofen (80): Der frühere Präsident des Deutschen Sportbundes engagierte sich für den Breitensport und gegen Doping. Er betrieb die Fusion seines Verbands mit dem Nationalen Olympischen Komitee.
1. Mai - Heinz Schenk (89): Der Entertainer präsentierte 21 Jahre lang bis 1987 die ARD-Fernsehshow "Zum Blauen Bock". Der Humorist verfasste Hunderte Lieder, Witze und Gedichte.
25. Mai - Wojciech Jaruzelski (90): Als polnischer Staatschef verhängte der General 1981 das Kriegsrecht und stoppte zunächst die antikommunistische Gewerkschaft Solidarnosc. Im Wendejahr 1989 stimmte er Gesprächen am Runden Tisch zu.
29. Mai - Karlheinz Böhm (86): Als Kaiser Franz Joseph in den "Sissi"-Filmen wurde der Deutsch-Österreicher in den 1950er Jahren berühmt. 1981 gründete er seine Stiftung "Menschen für Menschen" zum Kampf gegen die Armut in Äthiopien.
12. Juni - Frank Schirrmacher (54): Der Publizist und Mitherausgeber der FAZ stieß politische Debatten in Deutschland an. Sein erster Bestseller war "Das Methusalem-Komplott" zur Überalterung der Gesellschaft.
30. Juni - Christian Führer (71): Der Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche war eine zentrale Figur des Umbruchs im Herbst 1989. Jeden Montag zogen Regimegegner aus seiner Kirche protestierend durch die Straßen.
7. Juli - Eduard Schewardnadse (86): Der letzte sowjetische Außenminister gilt als Wegbereiter der deutschen Wiedervereinigung. Als Präsident Georgiens scheiterte er und wurde 2003 gestürzt. (Dieses Foto zeigt Schewardnase (l.) mit Hans-Dietrich Genscher.)
13. Juli - Nadine Gordimer (90): Die Apartheid war das große Thema der südafrikanischen Schriftstellerin. Für ihr Buch "Burgers Tochter" erhielt sie 1991 den Literaturnobelpreis.
13. Juli - Lorin Maazel (84): Schon als Neunjähriger galt der US-Operndirigent als Wunderkind. In seiner langen Karriere leitete er Orchester in Bayreuth, Berlin, München, Wien, London und New York.
13. Juli - Gert Voss (72): Er war ein gefeierter Star des deutschen Bühnentheaters, trat unter Regisseuren wie Claus Peymann und Peter Zadek auf. Das Wiener Burgtheater wurde seine künstlerische Heimat.
16. Juil - Karl Albrecht (94): Als Mitbegründer der Discount-Kette Aldi schrieb er Wirtschaftsgeschichte. Wie sein 2010 verstorbener Bruder Theo zählte der Milliardär zu den reichsten Deutschen.
18. August - Dietmar Schönherr (88): Bekannt als Schauspieler wurde der Österreicher als Commander des Raumschiffs Orion. Im Fernsehen moderierte er die Shows "Wünsch Dir was" und "Je später der Abend".
11. August - Robin Williams (63): Mit Filmen wie "Good Morning, Vietnam" oder "Der Club der toten Dichter" gelang dem US-Mimen der Durchbruch an die Spitze. Für "Good Will Hunting" erhielt er einen Oscar als bester Nebendarsteller.
12. August - Lauren Bacall (89): Die Hollywood-Schönheit wurde als Partnerin von Humphrey Bogart bekannt, den die Amerikanerin auch heiratete. Zu ihren wichtigsten Filmen zählen "Haben und Nichthaben" und "Wie angelt man sich einen Millionär?".
16. August - Peter Scholl-Latour (90): Der deutsche Journalist bereiste Kriegs- und Krisengebiete in aller Welt. Das erfolgreichste seiner über 30 Bücher war "Der Tod im Reisfeld" über den Indochina-Krieg.
17. August - Wolfgang Leonhard (93): Als Kommunist wollte der Historiker nach dem Krieg ein sozialistisches Deutschland aufbauen. Voller Zweifel setzte er sich bald in den Westen ab. Sein Buch "Die Revolution entlässt ihre Kinder" wurde ein internationaler Erfolg.
24. August - Richard Attenborough (90): Der britische Schauspieler feierte Welterfolge, etwa in "Gesprengte Ketten" oder "Jurassic Park". Seine Regiearbeit "Gandhi" gewann acht Oscars.
7. Oktober- Siegfried Lenz (88): Der gebürtige Ostpreuße schrieb Dutzende Romane, Erzählungen und Essays. Sein erster großer Erfolg war "So zärtlich war Suleyken". Sein wichtigstes Werk, der Roman "Deutschstunde", setzt sich mit der Nazizeit auseinander.
11. November - Joachim Fuchsberger (87): Die Fernsehlegende plauderte sich durch Shows wie "Auf los geht's los" oder "Heut' abend". Der Schauspieler "Blacky" wurde spätestens als Inspektor in Edgar-Wallace-Krimis berühmt.
21. Dezember - Udo Jürgens (80): Sein Tod überschattete das Weihnachtsfest. Schlagerstar Udo Jürgens starb völlig überraschend an Herzversagen. Der Tod traf ihn "Mitten im Leben". Unter diesem Titel lief auch seine letzte Tour, für 2015 waren Termine geplant.
22. Dezember - Joe Cocker (70): Die Rocklegende starb an Lungenkrebs. Cocker war einer der herausragenden Rockmusiker seiner Generation. Er war bekannt für seine Reibeisenstimme und seine eigenwillige Körpersprache auf der Bühne. Cocker hatte erst vor kurzem ein neues Album für das kommende Jahr angekündigt.
31. Dezember - Edward Herrmann (71): Der Schauspieler, der unter anderem den Großvater in der TV-Serie "Gilmore Girls" darstellte, war in den Wochen zuvor wegen eines Gehirntumors in einem New Yorker Krankenhaus behandelt worden. Seine Familie bestätigte US-Medien den Tod an Silvester.