Deutsch-polnische Aussöhnung Ex-Bundeskanzler Kohl bekommt Auszeichnung
Berlin/Oppeln (RPO). Für seine herausragenden Verdienste um die deutsch-polnische Versöhnung nimmt Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) kommende Woche den Sonderpreis "Goldene Brücke des Dialogs 2010" entgegen.
Helmut Kohl – Stationen seines Weges
Den Preis "Brücken des Dialogs" haben das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) und das Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln 2010 gemeinsam ins Leben gerufen. Am Dienstag (18. Oktober, 12.00 Uhr) werde der Preis dem Altkanzler in dessen Wohnhaus in Ludwigshafen überreicht, teilten die polnischen Initiatoren am Freitag in Oppeln (Opole) mit, wie Kohls Büro in Berlin bekanntgab.
Die Jury erkannte den Sonderpreis neben Kohl auch dem ersten frei gewählten Ministerpräsidenten Polens, Tadeusz Mazowiecki, zu. Unvergessen sei die Versöhnungsmesse in Kreisau (Krzyzowa) Mitte November 1989, die Kohl wenige Tage nach dem Mauerfall in Berlin gemeinsam mit Mazowiecki als Zeichen einer neuen Zeit im deutsch-polnischen Verhältnis besucht habe, hieß es. Damals sei eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland eingeleitet worden.
Kohl hätte den Preis eigentlich schon im vergangenen Jahr entgegennehmen sollen, sei aber verhindert gewesen, hieß es. Nunmehr werde der Preis in Anwesenheit des polnischen Botschafters in Deutschland, Marek Prawda, überreicht. Die Laudatio hält den Angaben zufolge Erzbischof Alfons Nossol, Bischof der Diözese Oppeln von 1977 bis 2009, der im November 1989 auch die Versöhnungsmesse in Kreisau zelebrierte habe.
Mit dem Preis würden Menschen oder Institutionen geehrt, die sich um das kulturelle Erbe Schlesiens in besonderer Weise verdient machen hätten, teilten die Initiatoren weiter mit. Der Preis solle dazu beitragen, die Geschichte der Oppelner Woiwodschaft lebendig zu halten und zugleich die Region in ihrer Multikulturalität als offene Gesellschaft zu präsentieren.
