Gefahren der Amerikanisierung Filmemacher Michael Moore warnt Deutschland

Düsseldorf (RPO). Dokumentarfilmer Michael Moore ("Bowling for Columbine") hat mit drastischen Worten vor einer Amerikanisierung in Deutschland gewarnt. In den USA lebten 40 Millionen "funktionale Analphabeten", sagte Moore.

Michael Moore bei den Filmfestspielen von Venedig
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"Die amerikanischen Verhältnisse sind ein Menetekel für den Rest der Welt. Ahmen Sie nur nicht Amerika nach. Sonst werden Sie immer mehr Gewalt und mehr Idioten bekommen", sagte Moore im Interview mit der "Wirtschaftswoche". Die republikanischen Regierungen hätten den Bildungsetat zusammengestrichen, "um eine Nation von Idioten zu schaffen, die sich leicht manipulieren lassen".

Es gebe in den USA 40 Millionen "funktionale Analphabeten" und die Medienunternehmen würden sich dann wundern, "wenn sie eine Zeitung nach der anderen einstellen müssen".

Der amerikanische Kapitalismus sei längst das Gegenteil von Demokratie und habe moderne Lohnsklaven geschaffen. "Demokratie ist ein System, das allen nutzen soll. Vom Kapitalismus dagegen profitiert eine winzige Minderheit zulasten des Großteils der Bevölkerung, der keinerlei Kontrolle über die Strukturen der Wirtschaft hat."

Amerika ködere die Menschen mit dem Traum, dass jeder reich werden könne. "Aber wenn dieser Weg allen offensteht, wie kommt es dann, dass ein Prozent der Gesellschaft mehr Vermögen besitzt als die restlichen 99?"

Moores neuer Film "Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte" startet am 12. November in den deutschen Kinos.

(DDP/csi)
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