Fran Drescher Vom Sitcom-Star zur Anführerin des Hollywood-Streiks

Düsseldorf · Der aktuelle Doppelstreik in Hollywood bringt eine bestimmte Persönlichkeit wieder in die Öffentlichkeit. Dabei war sie bereits in den 90er-Jahren eines der bekanntesten TV-Gesichter weltweit.

 SAG-AFTRA-Präsidentin Fran Drescher spricht während einer Pressekonferenz am Sitz der Gewerkschaft in Los Angeles, Kalifornien, am 13. Juli 2023.

SAG-AFTRA-Präsidentin Fran Drescher spricht während einer Pressekonferenz am Sitz der Gewerkschaft in Los Angeles, Kalifornien, am 13. Juli 2023.

Foto: AFP/CHRIS DELMAS

Der 14. Juli 2023 war der erste ganze Tag des Schauspieler-Streiks in den USA. Parallel zu diesem gibt es einen Streik von Drehbuchautoren. Die Überschneidung ist die erste dieser Art in den USA seit mehr als sechs Jahrzehnten. Die Schauspieler streikten, nachdem Verhandlungen über einen neuen Vertrag mit Studios und Streaminganbietern gescheitert waren.

Immer wieder zu sehen ist Fran Drescher. Und das nicht ohne Grund: Sie ist seit 2021 Präsidentin der streikenden Schauspieler-Gewerkschaft Screen Actors Guild-American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA). Und genau diese ist keine Unbekannte.

Sitcom-Star

In den 90er Jahren war Fran Drescher eines der bekanntesten TV-Gesichter weltweit. In der megaerfolgreichen Sitcom "Die Nanny", die in mehr als 100 Ländern ausgestrahlt wurde, spielte sie das unkonventionelle Kindermädchen Fran Fine.

Zwischen 1993 und 1999 drehte Fran Drescher 146 Folgen der Serie, die in Deutschland gefühlt zehn Jahre lang ständig im Nachmittagsprogramm lief. Die gebürtige New Yorkerin spielte nicht nur die Titelrolle, sondern war auch als Autorin und Produzentin tätig.

Ähnlichkeiten zwischen Drescher und Nanny Fine waren absolut gewollt - Darstellerin und Serienfigur stammen zum Beispiel beide aus dem New Yorker Stadtteil Flushing und aus einer jüdischen Familie. Entsprechend untrennbar ist Fran Drescher bis heute mit ihrer Paraderolle verbunden. In einer anderen Rolle als der der "Nanny" konnten sich viele Zuschauer die heute 65-Jährige zunächst kaum vorstellen. Um Fran Drescher wurde es erst einmal ruhig. Ab und zu drehte sie Filme, hin und wieder hatte sie Gastauftritte in Serien wie "Criminal Intent".

Doch Fran Drescher hatte abseits der Schauspielerei ein neues Herzensprojekt gefunden: Nachdem sie selbst mehrere Krebserkrankungen überlebt hatte, hat sie das "Cancer Schmancer Movement" gegründet. Die Organisation setzt sich für die Krebs-Früherkennung bei Frauen ein. 2008 erhielt sie zudem den Auftrag, als Vertreterin der US-Regierung durch die Welt zu reisen und mit Frauenorganisationen und Gesundheitsgruppen zusammenarbeiten. Fran Drescher engagierte sich außerdem in der Politik (sie unterstützte unter anderem die Präsidentschaftskandidatur von Hillary Clinton im Jahr 2008) und hat ihr Interesse an einem Sitz im Kongress der Vereinigten Staaten bekundet.

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