Weißbuch vorgestellt Großbritannien will öffentliches Rauchen verbieten

London (rpo). Die britische Regierung will das Rauchen in der Öffentlichkeit weitgehend verbieten. Innerhalb der nächsten vier Jahre solle das Rauchen an Arbeitsplätzen und in sämtlichen Restaurants sowie in 90 Prozent aller Pubs und Bars verboten werden, in denen auch Essen serviert wird. Gesundheitsminister John Reid stellte in seinem Weißbuch auch Maßnahmen gegen Alkoholismus, Fettleibigkeit und sexuell übertragbare Krankheiten vor.

"Rauchfreie Umgebungen werden sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit zur Norm werden", sagte Reid vor dem Parlament. Nur in Bars, die ausschließlich Getränke servierten sowie in privaten Clubs solle das Rauchverbot nicht obligatorisch werden. "Wir glauben, dass Männer und Frauen in einer freien Gesellschaft das Recht haben, innerhalb des gesetzlichen Rahmens ihren Lebensstil zu wählen, selbst wenn es ihre eigene Gesundheit gefährdet", fügte der Minister hinzu. Aber niemand habe das Recht, die Gesundheit anderer zu schädigen. Daher solle das Gleichgewicht in Richtung Rauchfreiheit verschoben werden.

Um das wachsende Problem von Übergewicht bei Kindern in den Griff zu bekommen, setzt die Regierung in London künftig auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Lebensmittelindustrie. So solle auf Kinder zielende Werbung für "ungesundes" Essen begrenzt werden, sagte Reid. Außerdem solle ein leicht verständliches Etikettensystem für Nahrungsmittel entwickelt werden, bei dem eine Ampel anzeige, wie häufig ein Lebensmittel Teil einer gesunden Ernährung sein solle.

Die britische Initiative folgt damit nur rund eine Woche auf die Ankündigung Schottlands, künftig in allen öffentlich genutzten Einrichtungen das Rauchen zu verbieten. Auch Wales verfolgt ähnliche Pläne. In Irland und in Norwegen sowie in Teilen der Vereinigten Staaten gilt bereits ein striktes Rauchverbot an öffentlichen Plätzen.

(afp)
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