Interview mit David Hasselhoff "Mein Ruf ist immer noch halbwegs cool"

Los Angeles · Ob als Michael Knight im Auto K.I.T.T. oder als Rettungsschwimmer Mitch Buchannon: In den 80er und 90er Jahren war David Hasselhoff ein Weltstar. Inzwischen ist es um ihn ruhiger geworden. Im Rückblick würde der Schauspieler trotzdem nichts anders machen.

13 Gründe, warum wir David Hasselhoff lieben
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Foto: AFP/VALERY HACHE

David Hasselhoff hat gerade ein Hotelzimmer in Wales bezogen und scheint sich wohlzufühlen. "Lass mich mal gucken, ob hier irgendwo Kaffee ist", sagt er. Am heutigen Montag feiert er seinen 65. Geburtstag, kommendes Jahr geht er auf große Tour in Deutschland. Grund genug "The Hoff" nach dem Stand der Dinge zu fragen. Mit der Deutschen Presse-Agentur sprach Hasselhoff über eine Wiedergeburt von "Knight Rider", seine jungen Fans und seine deutschen Vorfahren aus Völkersen in der Nähe von Bremen.

Man kennt Sie vor allem als Rettungsschwimmer aus "Baywatch". Wie finden Sie den Film mit Dwayne Johnson und Zac Efron, der jetzt aus der einst so erfolgreichen TV-Serie geworden ist? Sie haben darin eine Gastrolle.

Hasselhoff: Das "Baywatch", das wir gemacht haben, war nicht das "Baywatch", das ich wollte. Als es mir angeboten, wurde mir klar, dass es ein Witz werden und sie sich darüber lustig machen würden.
Aber Dwayne Johnson ist ein Freund von mir und ich kenne Zac Efron, der so ein netter Kerl ist. Deshalb habe ich mich entschieden mitzumachen. Ich wusste, wenn ich Nein sage, wären alle damit überfordert.

Hätten Sie gern eine größere, ernsthaftere Rolle gehabt?

Hasselhoff: In Hollywood machst du, was dir angeboten wird, und du versuchst, das Beste daraus zu machen.

Wie war es, Pamela Anderson, die auch einen Cameo-Auftritt hat, nach all den Jahren in dem Zusammenhang wiederzusehen?

Hasselhoff: Mein Leben dreht sich nicht um Pamela und das hat es auch nie. Ich habe nichts als Anerkennung für sie. Ich finde, sie ist eine unglaublich nette, coole Person. Sie ist sehr witzig und sehr gut in dem, was sie macht. Hängen wir zusammen ab? Nein.

Ihre andere sehr erfolgreiche Serie war "Knight Rider". Was können wir vom dazugehörigen Film erwarten, der 2018 erscheinen soll?

Hasselhoff: Das weiß ich nicht. Harvey Weinstein (der Produzent, Anm. d. Red.) hat gesagt, ich soll mitspielen und es soll eine Komödie sein. Die Gespräche liefen nicht so positiv, wie ich sie gern gehabt hätte.

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Foto: ap

Und die neue Serie, die "Knight Rider" wiederbeleben soll?

Hasselhoff: Ich weiß nicht, aber ich hoffe, dass es keine Parodie wird. Ich hoffe, sie wird dem Original gerecht. Keiner, der die Serie gesehen hat, will, dass sich darüber lustig gemacht wird. Es war wie die Ritter der Tafelrunde. Er (Hauptfigur Michael Knight) ist ein Ritter in strahlender Rüstung - nur, dass er schwarzes Leder trägt.

Identifizieren sich die Menschen heute noch mit Ihnen?

Hasselhoff: Ich denke immer, das wird verschwinden, aber dann gehe ich in einen Friseursalon und werde belagert. Alle Leute wollen Fotos mit mir machen. Woher kennt Justin Bieber mich? Es hat offensichtlich nichts mit "Knight Rider" zu tun, er ist 23 Jahre alt. Die Serie lief acht Jahre, bevor er geboren wurde. Irgendwie ist mein Ruf bei diesen Kids immer noch halbwegs cool. Ich habe keine Ahnung, warum.

Kommendes Jahr gehen Sie in Deutschland auf Tour. Wonach suchen die Menschen, die zu Ihren Konzerten kommen?

Hasselhoff: Sie wollen den Schmerz vergessen in der Welt, in der wir leben, den Hass und Terrorismus und Angst. Sie wollen zurückkehren zu einer fröhlichen Zeit, "Knight Rider" gucken, "Crazy for You" singen und tanzen.

Wie erklären Sie sich Ihre Fanbasis in Deutschland?

Hasselhoff: Damit, dass ich 1989 am Neujahrsabend vor einer Million Menschen gesungen habe und der erste Amerikaner war, der dort seit 1945 gesungen hatte. Und weil mein Song "Looking for Freedom" das Wort Freiheit enthielt. Für die Menschen in Ostdeutschland und Ostberlin war das ein sehr wichtiges Wort, weil sie nicht frei waren.

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Foto: dpa, ped lre

Und Sie selbst haben auch Vorfahren in Deutschland.

Hasselhoff: Das habe ich herausgefunden, als ich vor etwa drei Jahren in Deutschland und Österreich auf Tour war. Ich habe einen Ahnenforscher getroffen, der sagte, ich kenne deine Wurzeln und weiß genau, wo du herkommst. Wir waren in Völkersen bei Bremen und er zeigte mir ein Buch mit allen Leuten bis 1868, und da waren lauter Hasselhoffs! Die haben alle Haselnüsse angebaut und hatten einen Hof.

Hätten Sie im Rückblick in Ihrem Leben etwas anders gemacht?

Hasselhoff: Wahrscheinlich nicht. Ich habe Herz, Humor und Action in jedes Drehbuch gesteckt. Ich suche immer noch nach Freedom, ich suche immer noch nach gutem Entertainment. Ich hatte eine großartige, bescheidene, glückliche, erfolgreiche Karriere. Ich würde höchstens mehr darauf achten, die Wahrheit zu akzeptieren. Aber ich würde nichts ändern. Ich bin gesegnet. Ich will einfach noch 20 Jahre am Leben bleiben.

(dpa)
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