Juristisches Nachspiel Kachelmann-Anwälte erheben Dienstaufsichtsbeschwerde

Stuttgart (RPO). Die Affäre um Jörg Kachelmann wird für die Ermittler möglicherweise ein juristisches Nachspiel haben. Die Anwälte des unter Vergewaltigungsverdacht stehenden Wettermoderators haben Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Staatsanwaltschaft eingereicht. Ein Sprecher des baden-württembergischen Justizministeriums bestätigte dies gegenüber der Zeitung "Sonntag Aktuell".

Chronik: Der Fall Jörg Kachelmann
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Foto: ddp

Kachelmanns Medienanwalt Ralf Höcker kritisierte die Arbeit der Behörden in dem Blatt scharf: "Die Staatsanwaltschaft Mannheim war in diesem Verfahren von blindem Jagdeifer auf einen Prominenten gepackt", sagte er. Sie habe "schlampig" gearbeitet und "durch die Schwatzhaftigkeit gegenüber den Medien die Persönlichkeitsrechte unseres Mandaten massiv verletzt".

Die Staatsanwaltschaft wirft Kachelmann vor, eine ehemalige Freundin vergewaltigt zu haben. Der Schweizer hat das stets bestritten, seine Anwälte gehen vom Racheakt einer enttäuschten Geliebten aus. Den Behörden werfen sie vor, einzelne Ermittlungen nicht oder zu spät vorgenommen zu haben.

Kachelmann war im März in Frankfurt nach seiner Rückkehr von den Olympischen Winterspielen in Vancouver verhaftet worden und saß vier Monate in U-Haft. Ende Juli hob das Oberlandesgericht Karlsruhe den Haftbefehl auf, weil kein dringender Tatverdacht mehr bestehe. Der Prozess soll am 6. September vor dem Landgericht Mannheim beginnen.

(DDP/ndi)
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