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Fall Schiavo Rechtsweg ausgeschöpft

Pinellas Park (rpo). Die Eltern der Koma-Patientin Terri Schiavo sind auch mit ihrem letzten Versuch gescheitert, vor Gericht die Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung ihrer Tochter durchzusetzen. Nahezu alle Rechtsmittel sind nun ausgeschöpft.

 Terri Schiavos Vater Bob Schindler versucht alles, um seine Tochter am Leben zu erhalten.

Terri Schiavos Vater Bob Schindler versucht alles, um seine Tochter am Leben zu erhalten.

Foto: AP, AP

In einem Wettlauf mit der Zeit suchen die Eltern der Koma-Patientin Terri Schiavo immer noch nach Möglichkeiten, eine Woche nach Einstellung der künstlichen Ernährung ihren langsamen Tod zu stoppen. Am Freitagmorgen (Ortszeit) scheiterten sie mit einem weiteren Eilantrag auf Wiedereinsetzung der Magensonde vor dem Bundesgericht in Tampa. Auch der Versuch des US-Staats Florida, Schiavos Ehemann Michael das Sorgerecht für seine Frau zu entziehen, schlug fehl. Gouverneur Jeb Bush und seine Behörden verfolgen aber noch zwei weitere Eilanträge.

Michael Schiavo hatte die Entfernung der Magensonde durchgesetzt. Seine Schwiegereltern zogen daraufhin bis vor den Obersten Gerichtshof der USA, alle ihre Eilanträge auf Wiedereinsetzung der Sonde scheiterten jedoch. Zudem lehnte der Oberste Gerichtshof von Florida am Donnerstag eine staatliche Vormundschaft für Schiavo ab.

Während der Anhörung der Eltern in Tampa wurde die Umgebung des Gerichts abgesperrt, weil vor dem Gebäude ein herrenloser Rucksack gefunden wurde. Er wurde sicherheitshalber gesprengt. Die Polizei war besorgt, nachdem am Donnerstagabend ein Mann mit einem Messer in ein Waffengeschäft gestürmt war und erklärte, er brauche eine Waffe, um Terri Schiavo zu retten.

Dehydrierung

Sieben Tage nach Einstellung der künstlichen Ernährung zeigt die 41-Jährige nach Angaben von Anwälten und Freunden der Familie Schindler deutliche Zeichen von Dehydrierung. Seine Schwester erinnere ihn an Bilder von Gefangenen in Konzentrationslagern, sagte der Bruder Bobby Schindler nach einem Besuch der Klinik in Pinellas Park. Seine zweite Schwester Suzanne Vitadamo erklärte: "Es geht jetzt um jede Minute."

Ihre letzten Hoffnungen setzt die Familie nun in die Bemühungen von Gouverneur Bush, der wie sein Bruder, US-Präsident George W. Bush, für eine Fortsetzung der künstlichen Ernährung eintritt. Zwar scheiterte der Antrag auf staatliche Vormundschaft, es läuft aber noch ein weiterer Antrag, mit dem die oberste Sozialbehörde das Recht fordert, sofortige Schutzmaßnahmen für die hilflose Schiavo einzuleiten. Eine Anhörung dazu werde am Montag erwartet, teilte das Büro von Gouverneur Bush mit.

Bush selbst hat außerdem beantragt, die Diagnose zu überprüfen, wonach Schiavo hirntot ist. Zur Begründung legte der Gouverneur eine eidesstattliche Erklärung eines Neurologen vor, wonach Schiavo über ein "minimales Bewusstsein" verfügt. Dieser Hinweis wurde vom erstinstanzlichen Gericht des Landkreises Pinellas bereits als nicht hinreichend bewertet, um die bisherigen Entscheidungen desselben Gerichts rückgängig zu machen. Bush legte jedoch Berufung ein, so dass auch dieses Verfahren in der Schwebe ist.

(ap)
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