TV-Moderatorin und Fußballfrau Sylvie van der Vaart bekommt Chemotherapie

Düsseldorf (RP). Bei der 31-jährigen Frau des niederländische National- und Ex-HSV-Spielers Rafael van der Vaart ist Brustkrebs diagnostiziert worden. Nach einer Operation folgt nun die Chemotherapie. Immer häufiger trifft die Volkskrankheit junge Frauen.

Sylvie Meis – Spielerfrau, Let's-Dance-Moderatorin, Hunkemöller-Model
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Das ist Sylvie Meis

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Foto: dpa, ve

Sylvie van der Vaart ist nicht nur eine der schönsten Fußballerfrauen, sie ist auch eine der sympathischsten. Die stets gut gelaunte Niederländerin, seit 2005 mit dem Real-Madrid-Spieler Rafael van der Vaart verheiratet, war als Jurymitglied in der RTL-Casting-Show "Das Supertalent" ausgleichendes Element zu Dauer-Schimpfer Dieter Bohlen, sie lächelte vom Cover des Otto-Katalogs in Millionen deutsche Haushalte.

Wenn sie in Interviews erzählt, dass sie gern bei H&M einkauft, weil sie Gucci von Kopf bis Fuß "total unspannend" findet, punktet sie damit genauso wie mit der Geschichte von ihrem dreijährigen Sohn, der ihr, wenn er morgens aufwacht, den glücklichsten Moment des Tages beschert. Nun trifft ein harter Schicksalsschlag Sylvie van der Vaart und ihre Familie: Die 31-Jährige hat Brustkrebs.

Vor einem Monat sei die Krankheit in einem frühen Stadium entdeckt worden, sagte ihr Sprecher Robert Geerlings gestern. Die 31-Jährige sei bereits operiert worden, die Chancen auf eine vollständige Heilung stünden gut. "Ihr Arzt sagt, dass sie wieder vollkommen gesund werden wird", so Geerlings. Demnach wurden bei Sylvie Rafael van der Vaart keine Metastasen im Körper entdeckt.

Immer jüngere Frauen betroffen

Offenbar trifft die Krankheit nicht nur immer mehr prominente Frauen, sondern auch immer jüngere. Auch die TV-Moderatorin Miriam Pielhau erkrankte im vergangenen Jahr an Brustkrebs, Pielhau war damals gerade 32. "Frauen, die wie Sylvie van der Vaart erst Anfang 30 sind, haben wir inzwischen einmal im Monat bei uns" sagt Ulrike Nitz, Chefärztin am Brustzentrum Niederrhein. Zwar liege das durchschnittliche Erkrankungsalter immer noch bei 62 Jahren, so Klaus Kraywinkel vom Epidemiologischen Krebsregister NRW.

Auch der Anteil der unter 40-Jährigen, bei denen Brustkrebs festgestellt wird, liege in NRW schon seit mehreren Jahren stabil bei etwa fünf Prozent. Allerdings decken die Zahlen, die den Statistikern bisher vorliegen, nur die Zeit bis zum Jahr 2007 ab. Und: Weil die Gesamtzahl der Betroffenen steigt — sie wuchs von 1997 bis 2007 um 46 Prozent auf 16 200 Neuerkrankungen in NRW —, steigt auch die Zahl der jungen Patientinnen.

Bei ihnen handelt es sich Ärzten zufolge häufig um die vererbbare Variante des Brustkrebses. Diese sei zudem besonders aggressiv, so Ulrike Nitz. "Die betroffenen Frauen haben häufig auch ein hohes Risiko, an beidseitigem Brustkrebs oder Eierstockkrebs zu erkranken." Entsprechende Behandlungs- und Heilungsmöglichkeiten seien ständiges Thema auf Ärztekongressen, so Nitz. Immerhin hätten junge Frauen inzwischen Zugang zu kassenfinanzierten Früherkennungsprogrammen.

Klassische Vorsorgeprogramme wie das so genannte Screening zum Beispiel wenden sich dagegen an Frauen ab 50: Sie werden alle zwei Jahre angeschrieben und zu einer Vorsorgeuntersuchung eingeladen. Gut jede zweite Frau in NRW nutze diese Möglichkeit bisher, so Klaus Kraywinkel.

Risikofaktor Kinderlosigkeit

Einen Grund dafür, dass auch junge Frauen zunehmend gefährdet scheinen, sieht Ulrike Nitz in deren "westlichen Lebensstil": Wer etwa spät Kinder bekommt oder kinderlos bleibt, hat ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Weitere Risikofaktoren sind eine frühe erste Regelblutung, Übergewicht und Bewegungsmangel.

Sylvie van der Vaart wird ab Juli vorsorglich eine Chemotherapie machen. Die Kraft für die belastende Behandlung will sie sich bei ihrer Familie holen, mit der sie derzeit im Urlaub ist und die gestern um Respekt vor ihrer Privatsphäre bat. "Sie möchten diese schwierige Periode ganz privat verarbeiten", erklärte ihr Sprecher. Und fügte hinzu: "Die Nachricht von der Krankheit war ein großer Schock für Sylvie. Aber eines wird sie bestimmt nicht zulassen, nämlich dass diese Krankheit ihr Leben dominieren wird."

(RP)
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