Nach der Bundestagswahl Til Schweiger holt zum Rundumschlag gegen Parteien aus

Düsseldorf · Zwei Tage nach der Bundestagswahl hat Schauspieler Til Schweiger auf Facebook eine Mahnung an Wähler und Politiker gerichtet. In dem Post kritisiert er alle Parteien. Besonders die AfD kriegt ihr Fett weg.

 Schauspieler Til Schweiger holt nach der Bundestagswahl in einem Facebook-Post gegen die Parteien aus.

Schauspieler Til Schweiger holt nach der Bundestagswahl in einem Facebook-Post gegen die Parteien aus.

Foto: dpa, pse vge sab

"Protest ist wichtig", schreibt Schweiger auf Facebook und holt zu einem Rundumschlag gegen die etablierten Parteien aus: "Die Kanzlerin hat Fehler gemacht und die SPD hat keine Lösungen geboten." Die Ankündigung der SPD, in die Opposition zu gehen, nennt der Schauspieler "feige". "Offensichtlich haben die etablierten Parteien es nicht geschafft, auf die berechtigten Ängste der Bürger einzugehen." Auch er wolle keine islamistischen Hassprediger im Land.

Darin sieht er den Grund für das starke Wahlergebnis der AfD von knapp 13 Prozent. "Wir reden aber von einer Partei, die unsere Bundeskanzlerin 'jagen' will", kritisiert Schweiger. "Einer Partei, deren Grossväter dieses wunderbare Land völlig zerstört haben, indem sie den schlimmsten aller Kriege angezettelt haben."

Am Ende der Nachricht appelliert Schweiger an die Politik: "Demokratische Parteien, wacht auf und nehmt dieser unsäglichen Partei die Stimmen ab, indem ihr auf eure Bevölkerung hört!" Der Post löste zahlreiche Reaktionen im Netz aus.

Der Eintrag war eine Antwort auf tausende Kommentare seiner Fans, nachdem Schweiger am Vortag ein Zitat des britischen Autors Alan Moore auf seiner Seite veröffentlicht hatte. Der Eintrag soll an dieser Stelle aufgrund einiger Fäkalwörter nicht wörtlich wiedergegeben werden. Inhaltlich geht es um die Widersinnigkeit der Protestwahl.

Die Meinungen dazu waren gespalten und reichten von "Du sprichst sicher vielen Menschen in unserem Land aus dem Herzen" bis "Beim ersten Lesen klingt das schlüssig. Aber wenn man einen Moment darüber nachdenkt, dann frage ich mich, wie man sonst eine regierende Partei zum 'umdenken' bewegen wollte".

Letzteren Kommentar griff Schweiger auf, um seine Position zu differenzieren. "Viele von Euch haben Recht! Wie soll man denn auch sonst als Demokrat reagieren, wenn man mit der bisherigen Politik unzufrieden ist, als seiner gewohnten Partei die Stimme zu verweigern und eine andere zu wählen?!", schreibt er. Er selbst kenne keine Partei, der er zu 100 Prozent zustimme. Das hatte er auch schon in einem Interview mit der Rheinischen Post vor der Bundestagswahl angegeben. Darin sagte er, schon mal für die CDU, die SPD und die Grünen gestimmt zu haben und 2017 wohl die FDP wählen zu wollen.

(beaw)
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