Auch bei den van der Vaarts hat's nicht geklappt Warum Promi-Ehen häufig zerbrechen

Hamburg · Es sieht so aus, als sei der Bruch zwischen Sylvie und Rafael van der Vaart nicht mehr zu kitten. Die Moderatorin und der Spieler des HSV haben ihre Trennung offiziell bekannt gegeben. Es zeigt, wie fragil die Liebe im Rampenlicht ist, denn Fälle wie die beiden gab es schon viele.

Der Kampf der Promi-Paare um die Liebe
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In der Silvesternacht soll es zu einem Streit zwischen dem Paar gekommen sein, an dessen Ende der niederländische Nationalspieler handgreiflich geworden sein soll, so dass seine Frau stürzte.

Das Promi-Ehepaar äußerte sich in der "Bild"-Zeitung über die Hintergründe der Trennung sowie über die Zukunft seiner Beziehung. "Ich liebe meinen Mann noch immer", sagte die 34-Jährige, "trotzdem ist die Trennung endgültig."

Über das, was in der Nacht genau vorgefallen ist, gibt es bisher nur Mutmaßungen. Laut "Bild"-Informationen hatte sich der 29-Jährige während der Party ins Schlafzimmer zurückgezogen und war dort eingenickt. Als seine Frau ihn kurz darauf wecken wollte, sei er hochgeschreckt und habe sie zu Boden geschubst. "Das war eine große Dummheit von mir", sagte Rafael van der Vaart.

Seine Frau hat sich bisher nicht zu den Abläufen in der Nacht geäußert. Allerdings ist sie Spekulationen entgegengetreten, dass ihre erfolgreichen Karrieren in der Glamour-Branche zum Ehe-Aus geführt hätten. "Damit hat es nichts zu tun", sagte Sylvie van der Vaart. "Wir haben uns leider im Laufe der Zeit auseinandergelebt. Es war ein schleichender Prozess, der einfach nicht aufzuhalten war."

Boris Becker als "Ratgeber"

Diese Diagnose würden wohl viele Paare unterschreiben, nicht nur in der Welt der Prominenten. Statistisch wird in Deutschland jede dritte Ehe geschieden. Dabei ist auch die Dauer der Ehe entscheidend — am höchsten ist die Scheidungsziffer zwischen drei und acht Jahren Ehe. Sylvie und Rafael van der Vaart haben 2005 geheiratet. Ein anderes prominentes Pärchen, Boris und Barbara Becker, schaffte es ebenfalls nicht über den verflixten Acht-Jahres-Zeitraum hinweg.

Nach Boris Beckers "Besenkammer"-Affäre 1999 mit Angela Ermakova folgte 2001 die Scheidung. Dennoch empfahl sich ausgerechnet der Ex-Tennis-Star gestern über den Nachrichtendienst Twitter als Ehe-Experte und gab Ratschläge: "Liebe van der Vaarts, ich habe euch beide sehr gerne! Bitte keine schnelle Scheidung, vielleicht geht's in sechs Monaten wieder."

Ob sich diese Hoffnung erfüllt, liegt wohl auch an den wahren Ursachen für die Trennung. So twitterte Sylvie van der Vaart ein paar Tage vor der Krise, dass ein Gespräch mit der besten Freundin manchmal eine Therapie ersetzen könne — und Schokolade helfe auch. Tatsächlich haben sowohl Sylvie als auch Rafael van der Vaart in den vergangenen Jahren kräftig an der Karriere gearbeitet — jeder an der eigenen.

Klar verteilte Rollen wichtig

Vor allem Sylvie war zuletzt sehr erfolgreich und genoss das Rampenlicht. Vielleicht kam der ehrgeizige HSV-Star mit der wachsenden Popularität seiner Frau nicht mehr zurecht. An ähnlichen Differenzen scheiterte auch eine andere prominente Ehe, die von Heidi Klum und Seal. Mit ihren Castingshows und Werbeauftritten soll Klum zuletzt in einem Jahr mehr verdient haben als Seal mit Plattenverkäufen während seiner gesamten Karriere. Das Familienglück zerbrach.

In einer Branche, die von öffentlicher Aufmerksamkeit lebt, ist es wichtig, dass die Rollen klar verteilt sind, sagen Paar-Therapeuten. So funktionieren Promi-Ehen oft dann recht gut, wenn nur ein Partner im Fokus steht. Thomas Gottschalk etwa ist seit 36 Jahren mit seiner Frau Thea verheiratet. Arbeiten aber beide im Showbusiness, konkurrieren sie unter Umständen um die Gunst des Publikums.

Vor allem, wenn sich die Verhältnisse umkehren, also ein Partner den anderen im Laufe der Beziehung mit seinen Erfolgen überflügelt. Neben Heidi Klum und Seal gehören dazu etwa Demi Moore und Ashton Kutcher, der am Ende deutlich erfolgreicher war als seine Frau.

"Rot für Rafael"

Allerdings garantiert andererseits eine Promi-Beziehung auf Augenhöhe — wie beispielsweise Brad Pitt und Angelina Jolie — nicht automatisch ein glückliches Eheleben. Auch hier können sich Zweifel entwickeln, ob ein Partner den anderen nicht ausnutzt, um die eigene Karriere zu fördern. Oder ob einer den anderen wegen seiner Prominenz oder seiner selbst willen liebt. Dazu kommt das Klischee der Entertainment-Branche als oberflächliche Welt des schönen Scheins — manch ein Prominenter mag dieses Klischee allzu sehr verinnerlichen.

Am Ende liegt immer eine Beziehung in Trümmern. Im Falle der van der Vaarts beherrschte die Nachricht auch in den Niederlanden die Schlagzeilen. "Rot für Rafael", titelte die Boulevardzeitung "De Telegraaf". Und die liberale Tageszeitung nrc.next kommentierte: "Die Firma van der Vaart trennt sich." Als gemeinsame Basis war die Karriere dann wohl doch zu wenig.

(RP/csr)
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