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Neue Belästigungsvorwürfe "Männer unter 30 waren vor Kevin Spacey nicht sicher"

New York · Gegen Hollywoodstar Kevin Spacey sind weitere Belästigungsvorwürfe laut geworden. Der mexikanische Schauspieler Roberto Cavazos warf Spacey vor, sich regelmäßig während seiner Zeit als künstlerischer Leiter des Londoner Theaters Old Vic an junge Schauspieler herangemacht zu haben.

Weitere Belästigungsvorwürfe: "Männer unter 30 waren vor Kevin Spacey nicht sicher"
Foto: dpa

Er selbst sei zwei Mal Opfer unliebsamer Avancen geworden, berichtete Cavazos. Netflix brach am Dienstag die Dreharbeiten an der Erfolgsserie "House of Cards" mit Spacey in der Hauptrolle ab.

Bereits am Wochenende hatte der US-Schauspieler Anthony Rapp Spacey vorgeworfen, ihn vor mehr als 30 Jahren als damals 14-Jährigen in betrunkenem Zustand sexuell bedrängt zu haben. Cavazos erklärte nun zunächst auf Facebook und dann auf Twitter, der heute 58-jährige Hollywoodstar habe noch viele andere belästigt.

Während seiner Zeit als künstlerischer Leiter des Old Vic von 2004 bis 2015 habe der zweifache Oscar-Preisträger die dortigen Schauspieler gewohnheitsmäßig belästigt, schrieb der Cavazos. "Es genügte offenbar, ein Mann unter 30 zu sein, damit Spacey meinte, er könne uns anfassen", kritisierte der 35-Jährige.

Er selbst habe zweimal unerfreuliche Erfahrungen gemacht, die er als Frau ohne zu zögern als "sexuelle Belästigung" bezeichnet hätte. Er hoffe, "eine Menge anderer Leute" fänden nun "den Mut", von ihren eigenen Erlebnissen zu berichten.

Nach Rapps Vorwürfen hatte sich Spacey sofort für den beschriebenen Angriff auf den damals minderjährigen Schauspieler entschuldigt, an den er sich nach eigenen Angaben nicht mehr erinnern konnte. Gleichzeitig outete er sich als schwul, was ihm sofort harsche Kritik eintrug: Viele sahen darin ein Ablenkungsmanöver und warfen ihm zudem vor, Homosexualität pauschal mit Pädophilie in Verbindung zu bringen.

Erste Konsequenzen für Spacey

Bereits nach Rapps Anschuldigungen hatte sich das Old Vic Theatre "zutiefst bestürzt" über die Vorwürfe geäußert. Es rief weitere mögliche Betroffene auf, sich an das Theater zu wenden, und sicherte ihnen zu, alle Vorwürfe vertraulich zu behandeln.

Damit solle Zeit geschaffen werden, "die Lage zu untersuchen und auf jegliche Besorgnisse der Crew" einzugehen, erklärte Netflix. Die Entscheidung wurde demnach gemeinsam mit der Produktionsfirma Media Rights Capital getroffen. Die sechste Staffel der Serie, in der Spacey die Hauptrolle eines machthungrigen und skrupellosen Politikers spielt, sollte nach den bisherigen Planungen im nächsten Jahr gezeigt werden.

Rapp und auch Cavazos machten die Anschuldigungen vor dem Hintergrund der Vergewaltigungs- und Belästigungsvorwürfe gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein. Der Skandal um den einst einflussreichen Hollywood-Mogul hat zu einer weitreichenden Debatte über sexuelle Belästigung unter anderem in der Filmbranche geführt.

Weinstein soll über drei Jahrzehnte hinweg Frauen sexuell belästigt haben. Mehr als 50 Frauen haben sich mit entsprechenden Vorwürfen gemeldet, darunter Stars wie Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie. Mindestens sieben Frauen werfen dem heute 65-Jährigen vor, sie vergewaltigt zu haben. In New York und Großbritannien wurden bereits Ermittlungen gegen ihn eingeleitet, am Dienstag folgte die Polizei im kalifornischen Beverly Hills mit eigenen Ermittlungen.

Zudem ermittelt sie auch gegen US-Regisseur James Toback, dem nach Angaben der "Los Angeles Times" Dutzende Frauen sexuelle Belästigung vorwerfen. Der 72-Jährige weist die Anschuldigungen zurück.

(felt)
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