Aufputschmittel und Antidepressiva Womit sich Robbie Williams selbst zerstörte

Düsseldorf (RPO). Robbie Williams hat sich in eine Entzugsklinik einliefern lassen. Dass dieser Schritt überfällig war, zeigt der tägliche Konsum an Aufputschdrogen und Schlafmitteln. Details wurden jetzt in der britischen Presse veröffentlicht. Freunde des Sängers zeigen sich sehr besorgt.

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Foto: AP

Den Meldungen zufolge soll Williams jeden Tag 36 doppelte Espressos und 20 "Red Bull"-Drinks getrunken haben. Dazu rauchte er 60 Zigaretten der Marke "Silk Cut" und schluckte grpoße Mengen Schlafmittel und Antidepressiva.

Es ist ein trauriges und erschreckendes Bild, das "Freunde" und "Vertraute" in britischen Zeitungen von Popstar Robbie Williams gezeichnet haben. Der Brite befindet sich demnach in einem desolaten Zustand, gezeichnet von einer schweren Depression und Medikamentensucht, und soll zuletzt wiederholt Selbstmordgedanken geäußert haben. Während prompt Spekulationen über ein drohendes Karriereende des Sängers laut wurden, zeigte sich Williams' Mutter über die Entscheidung ihre Sohnes zu einer erneuten Entzugstherapie erleichtert.

Dies sei "das beste Geburtstagsgeschenk", das er sich selbst habe machen können, sagte Jan Williams den Berichten zufolge. Der Popstar hatte sich am Dienstag - seinem 33. Geburtstag - in seiner Wahlheimat USA in eine Spezialklinik begeben. "Ich wusste seit einiger Zeit von seinen Problemen, es war sehr besorgniserregend", wurde die 56-Jährige, die als Drogenberaterin arbeitet, zitiert. Sie sende ihm "viel, viel Liebe" und werde ihn besuchen, sobald es ihm etwas besser gehe. Williams befindet sich derzeit angeblich in einer Klinik in Wickenberg im US-Bundesstaat Arizona, wo bereits Topmodel Kate Moss in Behandlung war.

Vor Vertrauten soll der Sänger, der in seiner Karriere bereits weit mehr als 50 Millionen Platten verkauft hat, zuletzt wiederholt über Suizidgedanken gesprochen haben. Vor allem die Tatsache, dass sein jüngstes Album "Rudebox" nicht an alte Erfolge anschließen konnte, während seine ehemaligen Bandkollegen von Take That ein gelungenes Comeback feierten, hätten seine Depressionen verschlimmert, hieß es. Er habe "Höllenqualen" durchlitten.

Genesungswünsche von Take That

Die Band Take That hat ihrem Ex-Kollegen Robbie Williams am Rande der Brit Awards am Mittwochabend in London - eher im Stillen - ihre Genesungswünsche zukommen lassen. "Er macht einige persönliche Probleme durch und wir wünschen ihm das Beste - wir lieben ihn", sagte Sänger Jason Orange der britischen Zeitung "Sun".

Auf der Bühne hatten die vier Musiker, deren Hitsingle "Patience" mit dem wichtigsten britischen Musikpreis ausgezeichnet wurde, Williams dagegen mit keinem Wort erwähnt. "Es geht hier um seine private Situation. Es ist nicht an uns, diese zu kommentieren", betonte Orange. Gemeinsam mit Gary Barlow, Mark Owen und Howard Donald hatte er im vergangenen Jahr ein erfolgreiches Comeback gestartet.

Schlechte Kritiken

"Es hat ihn sehr runtergezogen, als sein Album schlechte Kritiken bekam", berichtete ein enger Kumpel. Williams, von dem bereits seit Jahren bekannt ist, dass er unter Depressionen und Suchtproblemen leidet, soll täglich "eine Handvoll" Antidepressiva sowie Schmerz- und Schlafmitteln zu sich genommen haben. Laut "Sun" fand er regelmäßig bis 4.00 oder 5.00 Uhr keinen Schlaf, habe dafür dann aber tagsüber bis zu 20 Dosen eines Energiegetränks und 36 doppelte Espresso getrunken.

In seinem Haus in Los Angeles war Williams den Berichten nach zunehmend isoliert. Er habe zuweilen Stunden gebraucht, um nur die Tür zu öffnen, wurden Mitarbeiter zitiert. Ganze Tage habe der Star bei zugezogenen Vorhängen vor dem Fernseher verbracht oder Artikel über sich im Internet gelesen. Das sei "noch so eine Sucht" und ein "schwerer Fehler", hatte Williams noch vor vier Monaten in einem "Spiegel"-Interview selbst eingeräumt. "Am laufenden Band" lese er im Internet nach, was über ihn geschrieben werde.

Besonders hart traf es den Sänger, als er bei den Brit Awards, die am Mittwochabend verliehen werden sollten, nur in einer einzigen Kategorie - als bester Live Act - und nicht in den wichtigen Sparten als bester männlicher Künstler oder für das beste Album nominiert wurde. Mit 15 Trophäen hat Williams bereits mehr Brit Awards als jeder andere Künstler. Zudem sieht er sich laut "Daily Mirror" auch noch mit einem Rechtsstreit konfrontiert. Ein Songwriter behauptet, der Titel "She's Madonna" vom jüngsten Album "Rudebox" sei eigentlich von ihm.

"Wir sind unglaublich besorgt um Rob", sagte ein Freund dem Ballt. Williams habe in den letzten Wochen "düstere Dinge gesagt". Die Antidepressiva hätten ihn "zerstört". Bereits nach seinem Ausstieg aus der Boyband Take That hatte Williams mit Alkohol- und Drogenexzessen für Schlagzeilen gesorgt und musste sich ebenfalls professionelle Hilfe suchen. Dass er sich ausgerechnet nun an seinem Geburtstag in die Klinik begeben habe, führte ein anderer Vertrauter auf den "sonderbaren Humor" des Sängers zurück.

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