Mekka Mindestens 87 Tote und 180 Verletzte nach Kran-Unglück in Mekka

Mekka · Kurz vor der großen jährlichen islamischen Pilgerfahrt sind mitten in Mekka bei einem Kran-Unglück mindesten 87 Menschen getötet und mehr als 180 verletzt worden. Dies berichtete gestern der saudische Zivilschutz via Twitter.

Das Unglück ereignete sich zur Zeit des Gebets zum Sonnenuntergang auf dem Gelände der großen Heiligen Moschee, dem zentralen Heiligtum des Islam. Grund soll Medienberichten zufolge starker Wind und Regen gewesen sein.

Arabische Fernsehsender zeigten Bilder von Trümmern, Blut und Leichen. In den vergangenen Tagen hatte es im Nahen Osten immer wieder schwere Stürme gegeben. Bei einem solchen Unwetter ist ein tonnenschwerer Kran offensichtlich umgekippt und hat die Decke des Heiligtums durchschlagen. Die betenden Menschen in dem Gebäude hatten kaum Chancen, den herabstürzenden Trümmern und dem Eisengestänge zu entkommen.

Mekka in Saudi-Arabien ist die heiligste Stadt des Islam. Hier wurde der Prophet Mohammed 570 n. Chr. geboren. Ihr Gebet richten Muslime auf aller Welt stets in Richtung der Stadt. In ihrem Zentrum steht die Heilige Moschee, die die Kaaba beherbergt, das bedeutendste Heiligtum des Islams. Jedes Jahr reisen Millionen Pilger nach Mekka, um in der Heiligen Moschee zu beten. Am ehrwürdigsten ist die Wallfahrt im Monat Hadsch rund ums Opferfest.

Der Hadsch nach Mekka gehört mit den täglichen Gebeten, der Gabe von Almosen, dem Glaubensbekenntnis sowie dem Fasten im Monat Ramadan zu den fünf Säulen des Islam. Die mehrtägige Wallfahrt zum Geburtsort des Propheten Mohammed (in diesem Jahr etwa ab dem 21./22. September) ist eine der religiösen Pflichten, die jeder Muslim einmal in seinem Leben erfüllen sollte - wenn er gesundheitlich und finanziell dazu in der Lage ist.

Zu Beginn des Hadsch-Rituals wird das würfelförmige Gebäude der Kaaba im Hof der Heiligen Moschee in Mekka siebenmal umwandert. Nach einem Gottesdienst in der Hauptmoschee ziehen die Gläubigen dann in Gruppen zum etwa 25 Kilometer entfernten Berg Arafat. Eine weitere Station ist die Zeltstadt in Mina, wo die Pilger sieben Kiesel auf Steinsäulen werfen und damit symbolisch den Teufel steinigen.

(dpa)
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